Braunschweig. Der Junge kommt ein bisschen früher – und dann geht alles ganz schnell.

Eben noch hatten wir uns bei der gründlichen Vorbereitung auf den wichtigsten Termin des neuen Jahres akribisch in die Liste mit den aktuell beliebtesten Vornamen in Braunschweig eingelesen. Emil wieder ganz vorn in der Spitzengruppe! Und da ist schon wieder einer, als wir den gemütlichen Ruheraum im Marienstift betreten. Emil! Neujahrsbaby 2023.

Gut behütet, das Neujahrsbaby 2023: Emil im Marienstift Braunschweig mit Mutter Franziska Zagon und Vater Marco Zagon.
Gut behütet, das Neujahrsbaby 2023: Emil im Marienstift Braunschweig mit Mutter Franziska Zagon und Vater Marco Zagon. © Henning Noske

Diese Ruhe, dieser Frieden. Emil liegt bei Papa Marco Zagon unter einer flauschigen Decke auf der Männerbrust und schläft. Seit seiner Geburt um exakt 7.14 Uhr sind gerade mal vier Stunden vergangen. Und in der nächsten Stunde, also bis Mittag, so viel steht jetzt schon fest, geht’s gleich nach Hause nach Schandelah im Landkreis Wolfenbüttel.

Ambulante Geburt – und zuhause steht dann eine Hebamme der Wahl mit Rat und Tat zur Seite

Mama Franziska Zagon ist hellwach, fit wie ein Turnschuh und wartet schon. Nur noch mal duschen, dann geht’s los. Wenn’s dann gleich zu Hause in Schandelah an der Türe klingelt, wo die Großeltern auf zwei Geschwister (8 und 2 Jahre) aufpassen, die schon gespannt sind wie ein Flitzebogen, dann haben sie einen mehr dabei. Emil!

So entspannt geht das, wenn’s klappt, bei einer ambulanten Geburt. Rein, raus, nachhaus’. Und da steht dann eine Hebamme der Wahl mit Rat und Tat zur Seite. So wünschen sich das viele, und ja, sehr schön, wenn es dann auch klappt. Das Leben ist kein Wunschkonzert – und ganz am Anfang schon mal gar nicht.

Schließlich sollte Emil ja auch eigentlich erst am 17. Januar kommen, so war es ausgerechnet. Aber was kannst du schon rechnen. Blasensprung um 4 Uhr früh in der Neujahrsnacht und solche Sachen. Schmerzen! Dann geht’s anders lang.

Geht aber alles glatt. Gegen 5 Uhr losfahren. „Fahr vorsichtig und ganz normal, wir schaffen das schon“, sagt Franziska Zagon zu ihrem Mann, als der sie im Wagen nach Braunschweig fährt. Übrigens ein Transport des motorisierten Individualverkehrs, nur mal so nebenbei, für den wir uns immer freie Fahrt und verlässliche Energiereserven wünschen. Halb 6 sind sie da. Emil dann um kurz nach 7 ja auch. 3826 Gramm schwer. 54 Zentimeter groß. Kann sich sehen lassen.

Übrigens wurden 2022 im Marienstift 1042 Kinder geboren. 516 Mädchen, 526 Jungen. Eine gute Bilanz!

Marco Zagon hatte nach all der Aufregung auch noch mal für ein halbes Stündchen ein Auge zugemacht, mit Emil unter der Kuscheldecke im Ruheraum des Marienstifts. Aber daran ist jetzt nicht mehr zu denken. Der Neujahrsbaby-Reporter stellt die Ur-Fragen des Journalismus, die alle mit „W“ beginnen, es ist sein lokaler Lieblingstermin. Und Miriam Herzberg, Pressechefin der Stiftung Neuerkerode, die das Marienstift trägt, macht auch ein Foto, übergibt den Eltern des Neujahrsbabys Glückwünsche und ein Präsent.

Gleich wird Papa Marco das Kind noch wickeln, dann sind alle reisefertig. Ein schöner Zug, der Mann ist beruflich bei der Bahn als Teamleiter in der Planung für die Eisenbahninfrastruktur beschäftigt. Einen wie ihn begleiten alle unsere guten Wünsche.

Mama Franziska natürlich auch. Die Augenoptikerin ist in Wolfenbüttel tätig, hilft zudem daheim in Schandelah als Sekretärin im evangelischen Pfarramt bei Pfarrer Ulf Stoischek.

Gerade vor wenigen Tagen erst kriegte sie ein dickes Lob vom Ortsbürgermeister in der Presse. Gemeinsam mit Geraldine Klauke leitet sie nämlich das „Helferteam Schandelah“. Das sind wunderbare Leute mit Bürgerengagement im Ort, die nicht lange fragen, wer jetzt kommt und das macht, sondern einfach überall mit an- und zupacken, wo’s notwendig ist.

Da wächst Emil nun hinein, gut so. Übrigens wurden 2022 im Marienstift 1042 Kinder geboren. 516 Mädchen, 526 Jungen. Eine gute Bilanz. Frohes Neues!

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