Braunschweig. Ayşenur und Muhammed Demir eröffnen bald das Café Einheimisch. Die Studenten erzählen, warum sie das tun, was ihnen wichtig ist und wer ihnen hilft.

Schon beim Presse-Gespräch vor der Eröffnung wird Gastlichkeit im Café Einheimisch praktiziert. Der Tisch ist mit Streuselkuchen und Käsebrot gedeckt – Servietten und Besteck liegen bereit. „Das sind keine Speisen von der Karte“, betont Ayşenur Demir. Sie betreibt künftig das neue Lokal im Steinweg 30 in Braunschweig, das am 9. Januar 2023 seine Türen öffnet.

Gemeinsam mit ihrem Ehemann Muhammed Demir ist sie seit Monaten dabei, das ehemalige Testzentrum in ein gemütliches Café zu verwandeln. Die beiden 27-Jährigen haben das Ladenlokal im Mai angeboten bekommen und waren sich schnell einig: wir wollen das.

Café Einheimisch hat auch eine Spielecke für Kinder

Ayşenur Demir erklärt das Konzept des Ladens: „Wir möchten einen Wohlfühlort schaffen. Hier soll es den ganzen Tag Brunch, Frühstück und Kuchen geben. Eine kleine Spielecke für Kinder ist bereits eingerichtet. Und natürlich haben wir die Ästhetik im Blick.“ Das weitläufige Lokal mit den hellbeigen Wänden wird sieben Tage die Woche geöffnet sein. Schon jetzt kommen immer wieder neugierige Braunschweiger durch die Tür herein.

Muhammed Demir richtet die Kinderecke im Café Einheimisch in Braunschweig im Steinweg ein. 
Muhammed Demir richtet die Kinderecke im Café Einheimisch in Braunschweig im Steinweg ein.  © Braunschweiger Zeitung | Marleen Gaida

Ayşenur und Mihammed Demir studieren noch

Wer die Lebensläufe des jungen Paares kennt, weiß, dass die Eröffnung eines eigenen Cafés keine Selbstverständlichkeit ist. Muhammed Demir studiert im Bachelor Wirtschaftsinformatik an der TU Braunschweig und Ayşenur Demir im Master Sozial- und Organisationspädagogik in Hildesheim. Hauptberuflich arbeitet sie als Referentin für politische Bildung und ist bundesweit in Schulen als Expertin gefragt.

Der Impuls fürs Café kam von Muhammed. Er sagt: „Ich habe schon lange von einem eigenen Café geträumt.“ Seit mehr als zehn Jahren arbeite er in verschiedenen gastronomischen Betrieben und habe so Erfahrungen sammeln können. „Viele Freunde und Bekannte aus meinem Umfeld arbeiten in dieser Branche“, so habe das Paar auch den Tipp erhalten, dass die Räumlichkeiten im Steinweg frei werden.

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Ein Blick ins Angebot des „Café Einheimisch“.
Ein Blick ins Angebot des „Café Einheimisch“. © Unbekannt | Ayşenur Demir

Die Mütter der beiden werden in der Küche tätig sein

Seitdem packt die ganze Familie mit an. Ayşenur erzählt: „Unsere Väter haben vor allem renoviert und an den Baumaßnahmen mitgewirkt. Unsere Mütter backen und kochen und werden künftig in der Küche tätig sein.“ An Arbeitskräften mangelt es dem Paar nicht. „Mit Personal sind wir sehr gut ausgestattet. Wir haben ein junges Team“, Das Team feile nur noch an den letzten Abläufen, sagt Ayşenur.

Arbnore Zenuni (rechts) und Bahriye Tanis arbeiten im Café Einheimisch in Braunschweig im Steinweg.
Arbnore Zenuni (rechts) und Bahriye Tanis arbeiten im Café Einheimisch in Braunschweig im Steinweg. © Braunschweiger Zeitung | Marleen Gaida

Da wäre zum Beispiel Arbnore Zenuni. Die 23-Jährige übernimmt die Serviceleitung im Café Einheimisch. Bahriye Tanis, die an der TU Braunschweig Wirtschaftsingenieurwesen studiert, ist Barista und wird die Kaffee-Kreationen mit Herzen und Blumen aus Milchschaum zubereiten. Die Bohnen kommen, ganz im Sinne von „support your local“, von der Braunschweiger Leogold Rösterei. „Guter Kaffee war mir sehr wichtig“, sagt Ayşenur. Sie liebe die Kaffeehaus-Kultur und habe sogar ihre Bachelor-Arbeit nicht in einer Bibliothek, sondern in ihrem Lieblingslokal geschrieben.

Bücherregal an der Wand, Schakschuka auf dem Teller

Dass das Café Einheimisch – dessen Namen auf der Suche nach einem Synonym für „regional“ und „lokal“ entstand – von Akademikern betrieben wird, erkennen Gäste an den Bücherregalen an der Wand, auf denen sich Klassiker von Hermann Hesse und Rainer Maria Rilke stapeln.

Und was steht auf der Speisekarte? Gerichte wie „Mo’s French Toast“, was sich aus Bananenbrot, Joghurt, Beeren, Karamellsauce zusammensetzt, und die vegane Stulle „Gemüsezeit“ mit Hummus, mediterranem Gemüse, hausgemachter Tomaten-Knoblauch-Sauce sollen den Appetit anregen. Oder „Menemen“ – türkisches Schakschuka – eine Art Rührei mit Olivenöl und Fetakäse überbacken.

Aber bis die mediterranen Gerichte auf den Tisch kommen, sind es noch ein paar Tage. Mit müden Augen arbeiten die Demirs derzeit im Hof des Lokals an einer Terrasse und in der Küche. „Im hinteren Bereich soll eine Instagram-Ecke entstehen“, erklärt Aysenur. Muhammed muss nur noch den grünen Wandteppich und das Neon-Licht installieren – das Café Einheimisch soll auch für Influencer zum neuen Wohlfühlort werden.

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