Braunschweig. Kalligraphie, Glücksbringer und Peking-Ente: Der Verein Deutsch-Chinesische Bildung und Fortbildung lädt für Samstag zum China-Fest.

Sie wollen den Braunschweigern die chinesische Kultur näherbringen und Freundschaften vertiefen: So sagt es Xiaoyan Huang, die vor knapp vier Jahren den Verein „Deutsch-Chinesische Bildung und Fortbildung“ gegründet hat. Von Beginn an sei es ihr Traum gewesen, einmal ein China-Fest in Braunschweig zu organisieren. Zum Studieren kam die 45-Jährige einst von Peking nach Braunschweig – und blieb.

Jetzt ist es soweit: Der Verein lädt zum „1. Braunschweiger Löwenfest“ ein, das am kommenden Samstag, 8. Oktober, auf dem Platz der Deutschen Einheit vor dem Rathaus stattfindet. „Vor 50 Jahren haben China und Deutschland erste diplomatische Beziehungen aufgenommen. Dieses Jubiläum ist der richtige Zeitpunkt für unser gemeinsames Fest“, findet Huang.

Kalligraphie, Tee, Glücksbringer, Kostüme – und natürlich Peking-Ente

Ein Fest für die ganze Familie soll es sein, so steht es im Programm. Einen ganzen Tag lang (von 11 bis 20 Uhr) wird es um die deutsch-chinesische Freundschaft gehen: Bühnenprogramm, Ausstellung, Bastelangebote für Kinder, eine Kostümshow, Handwerksstände, Kalligraphie- und Tee-Vorführungen sind geplant.

Ganz wichtig auch: die chinesische Küche. Zum „1. Braunschweiger Löwenfest“ wird unter anderem Peking-Ente serviert, zubereitet von keinem geringeren als Yunsheng Huang (64). Er gilt als Meister seines Fachs, hat sich vor 45 Jahren auf die Zubereitung von Peking-Enten spezialisiert und bietet sie seit vier Jahren, nachdem er von Peking nach Deutschland zog, im „Peking-Enten-Haus“ in Hamburg zu.

Als im Frühjahr seine Aufenthaltsgenehmigung abzulaufen drohte und das Restaurant deshalb kurz vor der Schließung stand, berichteten mehrere große Zeitungen darüber. Inzwischen wurde die Aufenthaltsgenehmigung des chinesischen Kochs verlängert.

Originalrezept stammt aus der Ming-Dynastie

„Wir haben ihn aus Spaß angefragt, denn wir wissen ja, dass er eigentlich gar keine Zeit hat. Aber er kommt!“, erzählt Xiaoyan Huang, die trotz des gleichen Namens nicht verwandt oder verschwägert ist mit dem Koch, der seine Ente nach alter chinesischer Tradition zubereitet: Das Originalrezept für die berühmte Peking-Ente wurde vor 500 Jahren am Kaiserhof der Ming-Dynastie entwickelt.

Yunsheng Huang bereitet die Enten in Hamburg vor und bringt sie dann persönlich nach Braunschweig, um sie dort zuzuschneiden. „Auch das kann nicht jeder“, betont die Vorsitzende des Vereins. Doch nicht nur Ente wird serviert: auch chinesische Pfannkuchen, Hot Pot Bällchen, Jiaozi und chinesisches Gebäck werden beim Löwenfest angeboten.

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