Braunschweig. Im Westlichen Ringgebiet soll ein großer Umbau erfolgen. Das Mütterzentrum plant zusätzliche Angebote.

Der beliebteste Freizeitweg Braunschweigs soll noch attraktiver werden. Im Westlichen Ringgebiet ist ein großer Umbau am Ringgleis geplant. Bei der Gelegenheit soll auch einem Mangel begegnet werden: Am Ringgleis sollen erstmals öffentliche Toiletten entstehen.

Es geht um den Westbahnhof. Eröffnet im Jahr 1884. Funktionslos seit mehr als 25 Jahren, weil dort keine Züge mehr fahren. Die Stadt hatte den ehemaligen Bahnhof bereits vor einigen Jahren gekauft. Pläne zur Nutzung des höchst unscheinbaren Bahnhofsgebäudes gab es viele. Eine Kita schien Favorit zu sein. Doch die Pläne haben sich mittlerweile konkretisiert. Von einer Kita ist nun nicht mehr die Rede.

Im Sanierungsbeirat, dort beraten Politik, Bürgerschaft und Verwaltung über die Sanierungspläne im Westlichen Ringgebiet, gab es nun erste Details zur Nachnutzung des alten Bahnhofsgebäudes.

In der Verwaltung wurde dazu nach Plänen gefragt, aber auch bei den Vereinen und Organisationen im Stadtteil. Die Sozialverwaltung schlägt nun eine Nachnutzung des Gebäudes durch das Mütterzentrum vor. Wobei Bezirksbürgermeisterin Sabine Sewella sagt: „Dem Bezirksrat war ganz wichtig, dass eine Nachnutzung stets dafür sorgt, dass öffentliche Toiletten entstehen.“

Mütterzentrum will ans Ringgleis ziehen

Die gebe es am gesamten Ringgleis noch nicht, sagt Hans Fechtel vom Arbeitskreis Ringgleis des Braunschweiger Forums.

Das Forum war und ist treibende Kraft, damit sich die ehemaligen Eisenbahntrasse in einen attraktiven Rundweg um Braunschweig verwandelt. Am Westbahnhof wurden auf Betreiben des Forums auch Relikte der Eisenbahn-Vergangenheit gerettet: Brücke, Lademaß, Weichensteller, sogar eine Drehscheibe blieb erhalten. Das Ringgleis selbst verläuft dort zwischen alten Schienen.

Das Nachbarschaftszentrum soll am Ringgleis liegen.
Das Nachbarschaftszentrum soll am Ringgleis liegen. © Jürgen Runo | Jürgen Runo

Der Wunsch nach öffentlichen Toiletten, trotz hoher Zahl von Fußgängern und Radfahrern, erfüllte sich jedoch nicht. Fechtel sagt: „Es wurde auf die Gastronomie entlang des Ringgleises verwiesen.“

Die Lücke wird nun zumindest am Westbahnhof geschlossen. Das Areal gilt als bereits besonders gut entwickelt: Das Ringgleis erschließt dort Jugendplatz, Trimm-Pfad, Graffiti-Wände, Kletterpark, Soziokulturelles Zentrum, Jödebrunnen oder Garten ohne Grenzen. Fechtel ist der Ansicht: „Wenn auch noch das Mütterzentrum dort an das Ringgleis zieht, wird die Attraktivität weiter steigen.“

Das Mütterzentrum selbst, so Geschäftsführerin Melanie Moronga, habe bereits drei mögliche Umbaupläne bei der Verwaltung eingereicht. Sie betont allerdings: „Unser Standort Hugo-Luther-Straße bleibt in jedem Fall erhalten. Am Ringgleis soll ein zusätzlicher Standort entstehen. Ein Nachbarschaftszentrum ist dort von uns geplant. Ein Teilumzug wäre möglich: Die Küche könnten wir zum Beispiel dorthin verlegen.“

Abriss oder Umbau des Westbahnhofs?

Was aus den Plänen wird, ist allerdings noch nicht klar. Der Fachbereich Hochbau will zunächst klären: Macht es Sinn, das alte Bahnhofsgebäude zu erhalten und umzubauen – oder sollte besser ein Neubau errichtet werden? Eine Machbarkeitsstudie soll noch in diesem Jahr in Auftrag gegeben werden. Fest vorgesehen ist in jedem Fall, dass die Erreichbarkeit vom Ringgleis aus gegeben ist.

Für Moronga heißt das allerdings: „Die Veränderungen werden Zeit benötigen. Es muss nicht nur geplant und gebaut werden, vorher muss Geld zur Verfügung stehen. Wir erwarten nicht, dass vor dem Jahr 2024 etwas geschieht.“

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