Braunschweig. Infos rund um die Pflanzen können über das Handy abgerufen werden. Botaniker Bohne erklärt Kräuter & Co.

Die Digitalisierung ist nun auch im Klostergarten Riddagshausen angekommen. Besucher können sich seit einigen Tagen übers Mobiltelefon zu Kräuter-, Gemüse- und Obstgarten informieren. Über einen so genannten QR-Code, der auf dem Mobiltelefon eingescannt werden kann, wird das Handy zum Audio-Guide. Interessierte können sich ihre eigene Führung zusammenstellen. Die Codes befinden sich an jedem der 32 Beete; die Texte hat der Botaniker Burkhard Bohne eingesprochen. Wer’s genau wissen will, kann sich 1,5 Stunden lang mit Wissen spicken lassen.

Der Klostergarten in Braunschweig wurde 2004 wiederbelebt

Der Botaniker Burkhard Bohne hat den Klostergarten in Riddagshausen 2004 wiederbelebt.
Der Botaniker Burkhard Bohne hat den Klostergarten in Riddagshausen 2004 wiederbelebt. © Karsten Mentasti (Archiv)

„Die Besonderheiten der Pflanzen, deren Nutzungsmöglichkeiten früher und heute sowie interessante Informationen zu Bekömmlichkeit oder Giftigkeit werden erläutert“, erklärt Klosterkirchenpfarrer Ulf Weber.

Bohne ist der geistige Vater des Klostergartens, der 2004 nach alter Zisterzienser-Tradition wiederbelebt worden war. Mit ihm kümmern sich ehrenamtliche Kulturpaten um Hege und Pflege des grünen, nachwachsenden Kulturguts wie Eibisch und Liebstöckel, Kümmel und Estragon, Anis und Bockshornklee.

„Diese Tradition hier am Originalort aufleben zu lassen, ist etwas ganz Besonderes“, sagt der Botaniker. Mit der Anlage von Hochbeeten war eine im Mittelalter verbreitete Kulturmethode aufgegriffen worden, denn Klöster waren auch im Obst- und Gemüsebau stets Selbstversorger. Darunter viele Sorten, die in unserer Region gezüchtet wurden und auch heute noch eine gewisse wirtschaftliche oder historische Bedeutung haben. Manche Sorte ist sogar vom Aussterben bedroht.

Nicht nur in Braunschweig sind die Kulturpaten Trendsetter

„Für die Planung einer guten Gartenanlage ist es wichtig, dass Gestaltung, Landschaft, Gebäude und Bepflanzung miteinander korrespondieren“, betont Bohne. Er und die Kulturpaten sind Trendsetter – auch beim Gemeinschaftsgärtnern. Auch die Trägerschaft ist eine Teamarbeit: Beteiligt sind die Klosterkirche Riddagshausen, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und die Evangelische Stiftung Neuerkerode.

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