Braunschweig. Der Verkauf der Rabatt-Sommerbadekarte wurde ausgesetzt. Die Stadtbad GmbH erläutert den Grund dafür. Wird die Karte 2023 wieder angeboten?

In Braunschweigs Freibädern herrscht in dieser Sommersaison fast wieder „Normalität“: Die Besucherkapazität ist vorerst nicht mehr beschränkt, der Einlass wird nicht mehr durch Zeitfenster geregelt. Außerdem können die Badegäste wieder nahezu unbegrenzt Tickets an der Kasse kaufen. Also ist doch eigentlich alles bestens – oder?

Nicht ganz. Etliche Stammbadegäste der Stadtbad GmbH sind enttäuscht. Fast 70 Menschen haben auf einer Unterschriftenliste unterschrieben, um für die Wiedereinführung der Sommerbadekarte zu werben. Diese Rabattkarte kostete vor Beginn der Pandemie 149 Euro und ermöglichte insgesamt 60 Eintritte in die Freibäder – Bürgerpark, Raffteichbad, Waggum.

Frühschwimmer in Braunschweig: Wir schwimmen täglich am Vormittag etwa ein bis zwei Stunden

Der Braunschweiger Peter Beck hat die Unterschriften kürzlich an die Stadtbad GmbH und an den Oberbürgermeister geschickt – die Stadtbad GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt.

Im Anschreiben heißt es: „Die Frühschwimmer sind nicht damit einverstanden, dass es keine Sommerkarte mehr gibt. Die alte Karte darf noch abgearbeitet werden, es gibt aber keine neue mehr. Wir schwimmen täglich am Vormittag etwa ein bis zwei Stunden und bitten herzlich, die Sommerkarte wieder einzuführen, damit wir nicht täglich 4,80 Euro bezahlen müssen. Wir bitten um Überprüfung des Badepreises für die Frühschwimmer im Freibad.“

Stadtbad GmbH: Rabatte von 50 Prozent und mehr sind zurzeit nicht vertretbar

Wie die Stadtbad GmbH auf Anfrage mitteilt, wurde die Karte nicht grundsätzlich abgeschafft. „Der Verkauf wurde in der wirtschaftlich schwierigen Zeit der Pandemie lediglich ausgesetzt“, erläutert Pressesprecher Fabian Neubert. Die Bäder der Stadtbad GmbH waren 2020 und 2021 lange Zeit geschlossen, so dass hohe Umsatzeinbußen zu verzeichnen waren.

Neubert: „Wir halten es für nicht vertretbar, in solchen Zeiten Rabatte von 50 Prozent und mehr einzuräumen.“ Das gelte auch für einige andere Vergünstigungen in den Bädern. Allerdings können ihm zufolge Sommerbadekarten, die noch im Umlauf sind, eingelöst werden.

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„Es ist geplant, die Sommerbadekarte ab der Freibadsaison 2023 wieder anzubieten“

„Nun lassen zwar die Auflagen rund um die Pandemie aktuell nach, so dass wir wieder mehr Besucher in die Bäder lassen dürfen“, sagt er. „Allerdings ereilt uns mit der drohenden Energiekrise die nächste Herausforderung. Trotz massiv steigender Energiekosten und nachgelagerter Kosten konnten wir die Eintrittspreise für unsere Besucher bislang stabil halten.“ Er bittet darum, dies anzuerkennen.

Die gute Nachricht: Es sei geplant, die Sommerbadekarte – gegebenenfalls in etwas abgewandelter Form – ab der Freibadsaison 2023 wieder anzubieten, kündigt Neubert an. Genaueres dazu werde zu gegebener Zeit bekanntgegeben.

Stadtbad GmbH: Es gibt auch 10er-Karten und Bonuskarten

Bis dahin gebe es aber durchaus noch Rabattmöglichkeiten wie 10er-Karten für 45 Euro, ermäßigt 36 Euro, oder Bonuskarten, mit denen ein Rabatt bis zu 20 Prozent gewährt wird. „Angewendet auf eine Tageskarte im Freibad Raffteich oder Bürgerpark bedeutet dies beispielsweise eine Senkung des Eintrittspreises von 4,80 Euro auf 3,84 Euro“, erläutert Neubert. Für Kinder und Jugendliche ist eine Sommerferienkarte zum Preis von 34 Euro erhältlich – 42 Eintritte in die Freibäder sind damit möglich.

Peter Beck, der die Unterschriftenliste an die Stadtbad GmbH und den Oberbürgermeister geschickt hatte, kann mit der Antwort gut leben, wie er sagt. Zwar hätte er sich wie auch die anderen Frühschwimmer eine sofortige Wiedereinführung der Sommerbadekarte gewünscht. Aber er freut sich zumindest, dass sie im nächsten Jahr voraussichtlich wieder zu haben sein wird. Sie sei einfach ein großer Vorteil für die Dauerbadegäste, betont er.