Braunschweig. Leitungen und Glasfaserkabel: Wegen Baustellen fallen rund um den Frankfurter Platz zurzeit viele Parkplätze weg. Die Stadt bittet um Verständnis.

Ferienzeit ist Baustellenzeit – im Westlichen Ringgebiet haben Anwohner jetzt aber den Eindruck, dass es übertrieben wird: „War die bisherige Parksituation im Stadtteil schon kritisch, ist sie jetzt schier unmöglich geworden“, heißt es in einem Schreiben an die Redaktion. Ein ganzes Wohnquartier werde fast flächendeckend zur Halteverbotszone erklärt.

Es geht um den Bereich zwischen Luisenstraße, Cyriaksring, Ekbertstraße und Kramerstraße, also das gesamte Gebiet rund um den Frankfurter Platz. Zum einen finden dort Leitungsbauarbeiten statt – Fernwärme, Gas, Wasser. Zum anderen lässt die Telekom in großem Umfang Glasfaserkabel verlegen.

Anwohner vermissen Fingerspitzengefühl bei zeitlicher Taktung von Baustellen

Die Zahl der Schilder für absolutes Halteverbot ist beträchtlich. „Die wenigen überhaupt noch nutzbaren Parkbereiche sind für die vorhandenen Fahrzeuge völlig unzureichend“, so die Kritik der Menschen vor Ort. „Ein Ausweichen in benachbarte Wohnviertel ist aufgrund der dort ebenfalls kritischen Parksituation nicht mehr möglich. Parkplatzsuchende Pflegedienste verzweifeln.“

Die Anwohner ärgern sich auch darüber, dass teilweise Halteverbote eingerichtet werden, aber keine Bauarbeiten beginnen. In der Kramerstraße zum Beispiel darf seit dem 11. Juli zu bestimmten Zeiten nicht mehr geparkt werden – doch Bauarbeiter seien erstmals an diesem Freitag zu sehen gewesen, also zwölf Tage später. Grundsätzlich vermissen die Anwohner Fingerspitzengefühl seitens der Stadtverwaltung bei der Koordination und zeitlichen Taktung einzelner Baustellen.

Stadt Braunschweig: Baustellen zur Verlegung von Glasfaserkabeln sind von kurzer Dauer

Stadtsprecher Rainer Keunecke sagt dazu auf Anfrage: „Die Stadtverwaltung kann den Ärger verstehen, wenn es dadurch vorübergehend sehr schwierig ist, in bestimmten Bereichen einen Parkplatz zu finden.“ Es sei immer das Ziel, Reihenfolge, Dauer und Umfang der verkehrlichen Einschränkungen möglichst gering zu halten. „Überschneidungen sind dabei aber leider nicht ganz zu vermeiden, auch unter der Maßgabe, einzelne Projekte möglichst zügig fertigzustellen und zum Beispiel die Versorgung mit schnellem Internet mit Nachdruck voranzutreiben.“

Er weist darauf hin, dass die Halteverbote bei den Arbeiten zur Verlegung von Glasfaserkabeln zeitlich beschränkt sind: Montag bis Freitag von 7 Uhr bis 17.30 Uhr. „Das heißt, außerhalb dieser Zeiten, in den Abendstunden ab 17.30 Uhr und am Wochenende können die Parkplätze in diesen Bereichen durch die Anwohner genutzt werden“, so Keunecke. „Außerdem sind diese Baustellen von relativ kurzer Dauer, abhängig von der Straßenlänge und der Zahl der Anschlüsse.“ Vielleicht kann das zumindest ein kleiner Lichtblick für die Betroffenen sein – doch im Moment überwiegt noch der Frust.

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