Braunschweig. 15 Jahre Schloss: In den Schloss-Arkaden tummeln sich die Filialen großer Ketten. Doch es gibt auch feine regionale Läden – wir stellen drei vor.

150 Shops gibt es in den Schloss-Arkaden. Beim Bummel entlang der Schaufenster drängt sich der Eindruck auf, die Einkaufsmall sei fest in der Hand der großen Ketten wie H&M, Thalia, Humanic, Saturn, Rossmann & Co. Also wenig aufregend und austauschbar?

Das stimmt so nicht. Denn eine Nachfrage bei Center-Managerin Katrin Brangs ergibt: 20 Prozent der Shops werden von regionalen Mietern betrieben. Sie nennt auch gleich etliche Beispiele: das Schuhhaus Zumnorde, Miner´s Coffee, Happy Donazz, Knollis Spielwaren, Becker+Flöge, My Vape, House of Sweets und Lillefits und Cristalli‘s...

Von Anfang an dabei: Den Spielwarenladen Knollis gibt’s in zweifacher Ausführung

„Wir setzen ganz bewusst auf eine gute und abwechslungsreiche Mischung von regionalen Anbietern sowie bekannten nationalen und internationalen Konzepten, denn das entspricht auch den Wünschen unserer Kundinnen und Kunden“, sagt die Center-Managerin und betont: „Regionale Anbieter sind wichtig für den Bezug zum Standort und zur Region.“

Barbara Kropidlowski und Daniel Siedentop im speziellen Bausteine-Laden des Spielzeuggeschäfts Knollis, in dem es alles gibt, was die Herzen von Lego-Fans höher schlagen lässt.
Barbara Kropidlowski und Daniel Siedentop im speziellen Bausteine-Laden des Spielzeuggeschäfts Knollis, in dem es alles gibt, was die Herzen von Lego-Fans höher schlagen lässt. © regios24 | Stefan Lohmann

Von Anfang an dabei ist der Spielwarenladen Knollis. Ursprünglich ein Ableger aus dem benachbarten Peine, betreibt das Unternehmen inzwischen ausschließlich den Standort in Braunschweig: Im Basement der Schloss-Arkaden füllt Knollis mittlerweile zwei Shops.

„Wir sind mit dem Standort sehr zufrieden. Die Parkplätze sind nah, und gerade bei Regen kommen die Kunden gerne ins Schloss“, sagt Mitarbeiterin Barbara Kropidlowski. In der Coronazeit hat Knollis auch einen Online-Shop eröffnet. Seit Karstadt am Gewandhaus und Galeria Kaufhof geschlossen haben, gibt es nicht mehr viele Geschäfte in der Innenstadt, die Kinderspielzeug anbieten. „Insbesondere die Geburtstagskörbe werden gut gefragt“, berichtet Kropidlowski.

Die Verkäuferinnen Berivan Gülsahin (von links), Aylin Güvenc und Günay Güvenc vor dem Süßwaren-Geschäft „House of Sweets“ in den Schloss-Arkaden.
Die Verkäuferinnen Berivan Gülsahin (von links), Aylin Güvenc und Günay Güvenc vor dem Süßwaren-Geschäft „House of Sweets“ in den Schloss-Arkaden. © regios24 | Stefan Lohmann

Eine echte Erfolgsgeschichte ist die vom „House of Sweets“, das in Braunschweig gegründet wurde. Derzeit entstehen bundesweit zahlreiche weitere dieser Shops. Verkauft werden Süßigkeiten aus aller Welt. Tahin Gülsahin, einer der drei Gründer und Inhaber: „Ich glaube, viele hier wissen gar nicht, dass wir aus Braunschweig kommen.“ 2018 eröffnete das „House of Sweets“ im Magniviertel, zog dann vor gut einem Jahr ins Erdgeschoss der Schloss-Arkaden um. „Für uns ist der Standort hier definitiv besser. Es ist eine reine Einkaufsmall, die Leute gehen hin, um einzukaufen. Die Besucherfrequenz ist sehr hoch“, hat Gülsahin beobachtet.

„House of Sweets“ im Höhenflug

Schräg unter dem „House of Sweets“ im Basement liegt das „Lillefits“, das ebenfalls viele süße Dinge anbietet – allerdings garantiert zucker- und kalorienfrei. Inhaberin Nicole Heinen bietet beispielsweise Schnullerketten, mit Namen bestickte Kissen, personalisierte Brotdosen, Krabbelschuhe und Babydecken an – gern genommene Geschenkartikel für Geburt, Kindergeburtstag und Taufe. Einst hat Nicole Heinen als Einkäuferin bei New Yorker gearbeitet. „Nach der Geburt meiner ersten Tochter wollte ich die Weichen neu stellen und habe mich selbstständig gemacht“, erzählt sie. Rund 15 Jahre ist das her.

15 Jahre Braunschweiger Schloss - weitere Artikel:

Gestartet ist „Lillefits“ am Waisenhausdamm, zog dann in die Welfenhof-Passage um. „Da wurde es immer leerer, nachdem Mövenpick weg war, und wir fühlten uns dort auch nicht mehr gut behandelt“, spricht Nicole Heinen Klartext. Vor drei Jahren zog sie mit Sack und Pack in die Schloss-Arkaden. Und obwohl die Ladenfläche dort deutlich kleiner ist – eigentlich zu klein für ihr Angebot – hat sie es nicht bereut. „Es ist etwas beengt, aber die Besucherfrequenz ist deutlich besser. Und was Lagerkapazitäten angeht, helfen uns unsere Nachbarn aus“, sagt sie dankbar. Überhaupt sei das Miteinander im Schloss ein Gutes, findet sie: „Wir duzen uns alle. Man grüßt sich, hält ab und an einen Plausch, unterstützt sich gegenseitig.“

Übrigens: Leerstände gibt es in den Schloss-Arkaden nur wenige. Aktuell sind es laut Katrin Brangs lediglich vier. „Das ist sehr gut im Branchenvergleich und auch im Vergleich zur Innenstadt. Die Schloss-Arkaden sind sehr gut durch die Pandemie gekommen“, so Brangs.

Zum Vormerken:

Die Schloss-Arkaden feiern ihren 15. Geburtstag vom 6. bis zum 15. Oktober 2022. Weitere Infos zum Programm liegen noch nicht vor.