Braunschweig. Am 2. Juli wandern rund 100 Menschen 80 Kilometer auf den Brocken. Wir haben bei Mitorganisatorin Dajana Schmidt nach ihrem Warum gefragt.

Die Einladung von Dajana Schmidt (Coach und Beraterin), mit ihr und ihrem Team 80 Kilometer auf den Brocken zu wandern, hat für ordentlich Wirbel gesorgt. Viele Menschen fragen sich: Ist das was für mich? Wer kann da eigentlich mit? Was passiert genau? Wir haben bei Dajana Schmidt nachgefragt.

Wie war das für dich, als du vor fünf Jahren das erste Mal diese Strecke gewandert bist?

Mein berufliches und privates Motto heißt: Gewonnen wird im Kopf. Und das trifft bei dieser Brockenwanderung besonders zu.

Wie warst du vorbereitet?

Ich bin schon Marathon gelaufen, ich wusste also, ich schaffe 42 Kilometer.

Ist so eine Fitness Voraussetzung für diese Wanderung?

Nein, beim Marathon läufst du auf Zeit. Wandern ist etwas anderes. Der Mensch ist geboren, um zu gehen. Wer allerdings Vorerkrankungen hat oder geschwächt ist, beispielsweise durch Corona, sollte vorher seinen Arzt fragen.

Mitorganisatoren Corinna Werner und Jörg Henseleit haben den Gipfel erreicht.
Mitorganisatoren Corinna Werner und Jörg Henseleit haben den Gipfel erreicht. © schmidt

Alle anderen können einfach mit?

Na klar. Jeder hat die Chance loszulaufen – und in Wolfenbüttel an der Eisdiele auszusteigen. Oder in Schladen. Oder in Bad Harzburg. Das zeigt sich auf der Strecke. Wichtig ist doch: Ich trete an, ich spende für einen guten Zweck, nichts ist verloren. Ich gucke, wie weit ich komme. Und da ich auch psychologische Beratung mache, haben mein Team und ich auch immer ein Auge auf die Mitwanderer. Wir unterstützen uns, passen aufeinander auf. Und sagen im Notfall auch mal: Hier ist Stopp für dich.

Wie hast du dich vor fünf Jahren bei deiner ersten Brockenwanderung motiviert?

Ich habe damals gedacht, viele Flüchtlinge laufen in ihren Flipflops, da werden wir in unseren guten Wanderschuhen ja wohl diese 80-Kilometer-Strecke schaffen. Oder zumindest einen Teil. Und ja, in Bad Harzburg war ich auch platt. Aber dann denke ich zum Beispiel an die krebskranken Kinder, für die wir sammeln, ich kenne die einzelnen Schicksale dieser Familien, ich kenne die Ärzte, die mitleiden. Und ich denke auch an die Tierhilfe, die Tiere, die wie Müll weggeworfen werden, wieder aufpäppeln. Und dann sage ich mir: Diese Menschen leisten so unglaublich viel, und ich muss nur diese fucking Strecke laufen. Und dann laufe ich.

Die Wanderung startet am 2. Juli um 9 Uhr am Stöckheimer Zoo. Anmeldungen sind noch möglich. Alle Infos unter: network-goes-brocken.de

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