Braunschweig. Bei einem Unfall in Braunschweig starb vor einigen Tagen ein Hund. Wir erklären, wie man den Vierbeiner sicher auf dem Fahrrad mitnehmen kann.

Die Meldung erschütterte Braunschweig: „Tragischer Rad-Unfall in Braunschweig: Hund stirbt bei Sturz“, lautete unsere Überschrift. Jetzt erklären wir, wie man mit Waldi und Co. besser und sicherer in der Stadt unterwegs sein kann.

Was war geschehen? Dies wird noch von der Polizei untersucht, aber das steht fest: Ein Beinahe-Zusammenstoß zwischen einem Radfahrer und einem schwarzen Opel an einem Sonntagnachmittag in der Braunschweiger Weststadt hatte ein tragisches Ende genommen. Der Hund des Radfahrers zog sich bei dem Sturz tödliche Verletzungen zu und starb noch am Unfallort.

Mensch und Hund müssen sich aufeinander verlassen können – und sie brauchen sichere Ausrüstung

Unsere Leser reagierten bestürzt und sehr emotional. Doch schnell kam auch die Frage auf: Wie ist man als Herrchen und Frauchen eigentlich richtig mit Tier und Fahrrad in der Stadt unterwegs? Darüber sprachen wir mit Hundeexpertin Verena Geißler, der Leiterin des Braunschweiger Tierheims. Und wir schauten uns im Fahrradhandel um.

Zunächst einmal ist ganz klar: Absolute Sicherheit im Straßenverkehr gibt es nicht, übrigens für alle Verkehrsteilnehmer.

Doch einige wichtige Tipps kann man sich zu Herzen nehmen. Oberste Regel: Sowohl für Hund als auch Mensch herrscht höchste Gefahr, wenn das Rad-Hund-Gespann untrainiert, unaufmerksam und mit falscher Ausrüstung unterwegs ist. So wissen die Experten von zahlreichen Fällen zu berichten, da ein losjagender Hund an der Leine den ihn eigentlich führenden Radfahrer in Lebensgefahr brachte. Sturz ...

Aber auch für den Hund ergeben sich große Gefahren im Rad-Hund-Gespann. Einerseits können Überbeanspruchung, Überforderung und Dehydrierung sehr gefährlich für das Tier sein, wenn Herrchen oder Frauchen ihr Tempo auf dem Rad oder das natürliche Leistungsvermögen ihres Tieres beim Mitlaufen an der Leine falsch einschätzen. Das kommt oft vor, vor allem bei großer Hitze, so wie jetzt. Trinkpausen!

Befestigungssysteme, sichere Transportkörbe und Fahrradanhänger – das Rüstzeug ist vorhanden

Außerdem sieht man oft kleinere Hunde, die in offenen Körbchen auf dem Gepäckträger oder vorm Lenker mitgeführt werden. Dabei ergeben sich Gefahren nicht nur aus der Tatsache, dass solche Körbe, nicht selten provisorisch angebracht, verrutschen oder abfallen können. Auch neigt der Hund zum beherzten Sprung, wobei er sich schwer verletzen kann. Und im Falle eines Aufpralls auf ein Hindernis kann man sich denken, wie es ausgeht ...

Deshalb werden dringend Fahrrad-Transportkörbe empfohlen, wie sie uns Tierheim-Chefin Verena Geißler für ihre eigene Dackel-Dame „Bailey“ demonstriert. Im Fahrradhandel erhältlich, vor allem mit Sicherheitspaket: Die Körbe sind Teil eines sicheren Befestigungssystems – und ein Gitter schützt vor Absturz. Beste Sicht für „Bailey“, die Fahrten mit Frauchen genießt.

Und die größeren Hunde. Tja, für die kommt tatsächlich nur ein eigener Fahrradanhänger in Frage. Ist das denn sicher? „Absolute Sicherheit gibt es natürlich nicht, doch man kann das Beste tun“, sagt Verena Geißler. Der Fahrradanhänger ist vergleichbar mit dem für Kinder – und tatsächlich kommt es auch hier auf ein besonders aufmerksames und vorausschauendes Fahrverhalten des Radfahrers an.

Der Weg, die Beziehung zu einem zufriedenen Tier zu festigen und selbst fit zu bleiben

Und das Mitlaufen an der Leine? Zunächst einmal eine Sache des Trainings und der Disziplin – und der Verantwortung, die Herrchen oder Frauchen für sich, das Tier und alle anderen Verkehrsteilnehmer übernehmen. Tier und Halter müssen sich buchstäblich aufeinander verlassen können. Und sie sollten im Zweifelsfall belebte Quartiere und Straßen mit all ihren Unwägbarkeiten in ihre Wegeplanungen einbeziehen.

Auch hier gibt’s Rüstzeug für die Geübten – zum Beispiel Gespanne am Rad, die ein sicheres Fahren ermöglichen. Vor Lösungen Marke Eigenbau wird allerdings gewarnt, mancher Fahrer machte da schon einen „Schwan“ über den Lenker ...

Und trotzdem kann es – wenn alle Sicherheitsaspekte berücksichtigt sind – ein Weg sein, dem Tier den Auslauf und die Befriedigung zu verschaffen, die es braucht. Ein Weg, die Beziehung zu einem zufriedenen Tier zu festigen – und dabei selbst regelmäßig in Bewegung zu kommen und fit zu bleiben.

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