Braunschweig. Bei Mascherode informieren Info-Tafeln an zwei Stellen über die mittelalterliche Braunschweiger Landwehr im Süden.

Mit zwei Informationstafeln bei Mascherode werden Spaziergänger nun auch im Südosten der Stadt auf die mittelalterliche Braunschweiger Landwehr hingewiesen. Die frühere Befestigungsanlage ist an einigen Stellen der Stadt noch durch jeweils zwei Wälle mit einem dazwischenliegenden Graben zu erkennen.

Die Wälle waren früher höher und dicht bewachsen, so dass Eindringlinge sie kaum durchdringen konnte und auch am Stadtrand weidende Viehherden vor Diebstahl geschützt waren. Ende des 18. Jahrhunderts verlor die Landwehr ihre eigentliche Bestimmung.

Die informativen Schilder über das Kulturdenkmal Landwehr stehen zum einen am Ende der Straße Jägersruh zwischen Heidberg-Park und dem Waldstück Mascheroder Holz sowie zum anderen am östlichen Rand Mascherodes am Adolf-Steinau-Weg am Rautheimer Holz. Gleich neben diesem Schild verläuft der Übergang zum Oberdahlumer Holz und damit die Grenze zum Landkreis Wolfenbüttel. „Ein kleiner Grenzstein steht nur wenige Meter vom Schild entfernt“, erläutert Mascherodes Stadtteilheimatpfleger Henning Habekost.

Wanderung rund um Mascherode

„Es ist unter anderem über Wald- und Spazierwege gut möglich, auf einer kleinen Wanderung beide Schilder und die Überreste der Landwehr an diesen Stellen zu erkennen“, beschreibt Habekost, dem es zu verdanken ist, dass die beiden BLIK-Schilder nun aufgestellt wurden. Die Abkürzung steht für Braunschweiger Leit- und Informationssystem. Mit diesen Tafeln mit weißer Schrift auf dunkelbraunem Untergrund, meist ergänzt durch Fotos und Grafiken, wird seit 1995 stadtweit auf beachtenswerte Kulturdenkmale aufmerksam gemacht.

„Es ist in diesem Jahr gelungen, die Intentionen der städtischen Denkmalpflege, des Fachbereichs Stadtgrün, der Forstgenossenschaft Mascherode und der Heimatpflege zusammenzuführen“, betonte Habekost und wies darauf hin, dass eigentlich bereits im Jahr 2004 verabredet worden war, im gesamten Stadtgebiet auf die Landwehr-Überreste aufmerksam zu machen. „Der Versuch ist irgendwie hängengeblieben“, so der Stadtteilheimatpfleger.

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So gibt es bisher nur recht wenige Landwehr-Infotafeln, etwa in Lamme, am Gliesmaroder Turm, in Broitzem und natürlich in Rühme, wo der Kultur- und Förderverein am Wendenturm sogar eine Steinmetzarbeit der Künstlers Magnus Kleine-Tebbe aufgestellt hat.

Dieses Denkmal an der Gifhorner Straße 140 zeigt Bedeutung und Funktion der Landwehr sowie der „Türme“ wie etwa Wendenturm, Gliesmaroder Turm oder im Süden Rüninger Turm beispielhaft. An den Türmen befanden sich die offiziellen Eingänge in die Stadt Braunschweig, von dort aus konnte auch schnell in den Stadtkern gemeldet werden, wenn sich unliebsame Eindringlinge der Stadt näherten.

Private Finanzierung

Habekost hat die Finanzierung der neuen Schilder organisiert: Einer der Edelstahlrahmen stammt aus dem Spendentopf des Fördervereins Braunschweigischer Heimatpfleger. „Es bedurfte immer wieder zeitgemäßer Maßnahmen, um Feinde abzuhalten. Die Landwehr war zur damaligen Zeit ein solcher, sehr effektiver Schutz“, betont dessen Vorsitzender Bernd Aumann.

Den zweiten Rahmen sowie die beiden Tafeln hat die AG Mascheroder Vereine und Institutionen bezahlt. Die Gruppe „Mascheroder Gedenkstein- und Wasserbruderschaft“ hat sich indes um die Installation der Schilder gekümmert.

„Es wäre schön, wenn diese beiden Tafeln die Initialzündung wären, dass auch an weiteren Stellen auf die Bedeutung der Landwehr und deren sichtbare Reste hingewiesen würde“, sagte Habekost und ergänzte: „Private Finanzierungshilfen könnten das beschleunigen.“