Braunschweig. Das neue Beschleunigungsprogramm soll sich nicht am Durchschnitts-Tempo orientieren. Fördergelder spielen eine wichtige Rolle.

Busse und Straßenbahnen sind in Braunschweig nicht langsam. Doch sind sie darum auch schnell? Und wenn ja – wie schnell genau? Braunschweig beginnt jetzt mit dem Messen.

Busbeschleunigung nennt sich das große Programm. In der vergangenen Woche wurde in Bussen untersucht: Wo verlieren Fahrgäste Zeit, weil der Bus nicht voran kommt? Ende des Jahres sollen Zahlen vorliegen. Ein Umsetzungsprogramm soll dann entwickelt werden, um Fördergelder einzuwerben. Wo sollten Busspuren eingerichtet werden, wo nicht, wo sollte sich die Grüne Welle ändern?

Beschleunigungsprogramme sind ein alter Hut. Eine Bevorrechtigung haben bereits Braunschweigs Straßenbahnen. In Metropolen wie Berlin wird in der Jahresbilanz der Verkehrsbetriebe ausgewiesen, mit welcher Durchschnittsgeschwindigkeit Busse fahren: 17,9 Kilometer die Stunde in Berlin. Etwas langsamer als im Jahr zuvor.

BSVG will genaue Datengrundlage

Daten, die in Braunschweig fehlen, so die BSVG, „da dieser Wert komplexe Zusammenhänge zu stark vereinfacht, so dass sich daraus nur sehr eingeschränkt valide Erkenntnisse ableiten lassen würden“. Als Grund wird angeführt: Das Bus-Liniennetz der BSVG bestehe aus 37 verschiedenen Buslinien mit unterschiedlichem Streckenprofil: „Teilweise fahren die Linien rein innerstädtisch, teilweise werden große Streckenabschnitte über Landstraße gefahren.“

Die Durchschnittsgeschwindigkeiten der einzelnen Linien, so die BSVG, seien daher nicht homogen und nur „bedingt vergleichbar“. Hohes Verkehrsaufkommen in Stoßzeiten wirke sich „negativ auf die Geschwindigkeit aus“.

Gleichwohl gelte, so Sprecher Felix Weitner: „Uns ist bewusst, das deutliche Potenziale hinsichtlich der Busbeschleunigung bestehen.“ Aber es bedürfe einer differenzierten Betrachtung, wie sie zurzeit vorbereitet werde: „Diese objektive Datengrundlage ist für die Stellung entsprechender Förderanträge rund um das Thema Busbeschleunigung außerdem die Voraussetzung.“ Befinden werde am Ende der Rat der Stadt.