Braunschweig. Michael und Sascha Schaak wollen den neuen Standort in Querum auch weiterhin nutzen. Ihre Eltern sind parallel dazu in Ausbüttel nahe der B4.

Einfach ist das Leben als Korbflechter nicht, und Reichtümer lassen sich damit auch nicht anhäufen. Aber Familie Schaak aus Mönchengladbach kann sich nichts anderes vorstellen – und jetzt ist ein Teil der Familie wieder in Braunschweig. Das dritte Jahr in Folge haben sie ihre Wohnwagen auf dem Festplatz an der Bevenroder Straße in Querum aufgestellt.

Michael Schaak und sein Bruder Sascha sind dort mit dem bereits bekannten Angebot: Korbmöbel, Einkaufskörbe und Reparaturservice. In den vergangenen beiden Jahren waren auch ihre Eltern mit dabei, Hubert und Silvia Schaak. Doch die beiden sind jetzt parallel in Ausbüttel bei Gifhorn und haben sich für die nächsten Monate nahe der Bundesstraße 4 niedergelassen. „Endlich hat das geklappt!“, sagt Michael Schaak.

Seit 2020 kommen die Korbmacher nach Braunschweig

Ein Blick zurück: 31 Jahre lang standen Schaaks mit ihren Wohnwagen vom Frühjahr bis zum Herbst auf einer Wiese direkt an der B4 zwischen Braunschweig und Gifhorn. Doch 2018 war dort Schluss – die Wiese in Rötgesbüttel gehörte einem Privateigentümer, der sie verkauft hatte. 2019 hatten Schaaks die Chance, nach Ausbüttel auszuweichen, konnten dann aber auch dort nicht bleiben.

Seitdem war ungewiss, wie es weitergehen wird. 2020 kamen sie erstmals nach Braunschweig. Was zunächst als Notlösung gedacht war, soll nun Bestand haben. Wie Michael Schaak erläutert, wollen er und sein Bruder jetzt jedes Jahr nach Querum kommen. Ein zweiter Standort neben dem der Eltern sei finanziell wichtig.

Korbflechter loben die Stadt: Superfreundlich, superkompetent

„Dieser Platz hier ist super“, schwärmt Schaak. „Die Nachbarn kennen uns inzwischen und haben ein Auge drauf. Wir fühlen uns hier sehr wohl. Und mit der Stadt Braunschweig läuft alles wunderbar – unsere Ansprechpartnerin ist superfreundlich, superpatent. Das ist alles absolut problemlos.“

Etwas andere Erfahrungen hätten sie in den letzten Monaten mit dem Landkreis Gifhorn gemacht: Schaaks mussten in Ausbüttel etliche Auflagen erfüllen, bevor die Eltern den neuen Standort dort einrichten konnten. „Das hat uns insgesamt 7000 Euro gekostet“, sagt Michael Schaak. Eine gewaltige Summe für die Familie. „Und nur durch das Riesenengagement des Bürgermeisters hat es überhaupt geklappt.“

Die Söhne betreiben das Handwerk jetzt in vierter Generation

Jetzt gehe es darum, nach vorn zu schauen, betont Schaak – auch wenn das nicht einfach sei: Die Pandemie sei ein herber Schlag gewesen, jetzt mache ihnen die Inflation zu schaffen, die Preise für das Material seien kräftig gestiegen. Und in der Nacht zu Dienstag seien die Eltern in Ausbüttel auch noch bestohlen worden. Das erste Mal seit 33 Jahren, ein Schaden von 1500 Euro, sagt er.

„Da denkt man sich manchmal, wie will man das eigentlich noch alles schaffen?“, so Schaak. „Aber wir wollen den Kopf nicht in den Sand stecken. Wir schlagen uns schon durch. Unsere Familie hält zusammen. Und es gibt Menschen, denen geht es viel schlechter als uns, zum Beispiel die Flüchtlinge aus der Ukraine – das ist wirklich schlimm.“ Michael Schaak und sein Bruder gehen dem Handwerk jetzt in vierter Generation nach, und sie sehen darin ihre Zukunft.

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