Braunschweig. Über die wichtigsten Trends wissen die drei Chefinnen bei Trillion Hair Bescheid. Und: Ihre Kundinnen wollen ihre Haare natürlich und praktisch.

„Trends sind schon wichtig“, sagt Friseurmeisterin Kathrin Hartmann, „aber längst nicht mehr so stark wie früher. Die Kundinnen machen sich nicht mehr so viel Stress mit einer bestimmten Mode, heute ist alles viel weicher, natürlicher und praktischer.“ Auch radikales Umfärben oder extreme Haarfarben wie weißblond oder blau-schwarz sind heute eher selten.

Die 42-jährige Unternehmerin, Ehefrau und Mutter weiß, wovon sie spricht, denn die Innungsobermeisterin ist seit mehr als 25 Jahren im Geschäft. Sie und ihre Partnerinnen Sarah Cafaro und Anja Neubauer haben vor 13 Jahren den berühmten Sprung ins kalte Wasser gewagt und sich mit Trillion Hair im Artmax selbstständig gemacht.

Früher war Meg Ryan ein Frisurenvorbild, heute sind es Influencerinnen

Gelernt hat Kathrin Hartmann bei Mili. Von der sprichwörtlichen Pike auf. Melitta Grelle-Wieduwilt gehörte lange Jahre einer der ersten Salons der Stadt. „Ich habe bei ihr super viel gelernt“, blickt Kathrin Hartmann auf die zehn Jahre in Milis Haarstudio zurück, „es war anstrengend und aufregend zugleich.“ Damals seien Trends vor allem von Schauspielerinnen gesetzt worden. „Meg Ryan ist so ein bekanntes Beispiel“, erzählt die Friseurmeisterin, „viele Frauen kamen mit einem Foto von der berühmten Amerikanerin in den Salon und wollten genau ihre Kurzhaarfrisur.“

Und heute? „Das sind es eher die Influencerinnen, die auf den sozialen Medien die Trends setzen“, erzählt Hartmann. „Unsere Aufgabe ist es nach wie vor mit unseren Kunden gemeinsam die Frisur zu finden, mit der sie sich wohl fühlen und die zu ihnen passt.“Und die Frisur-Trends, die der Zentralverband des Friseurhandwerks veröffentlicht? „Die sind in erster Linie für unsere Azubis von Bedeutung“, sagt Hartmann, „denn sie werden in der nächsten praktischen Prüfung gefordert.“

Trendfrisuren sind vor allem für die Azubi-Prüfungen relevant

Gerade wurden die neuesten Entwicklungen online präsentiert. „Wir und unsere Azubis waren natürlich alle zugeschaltet“, erzählt Hartmann. Sechs Auszubildende gehören zum Trillion-Team von 25 Mitarbeitern. Mit ständigen Schulungen und Seminaren sorgen die Chefinnen dafür, dass sich die Mitarbeiter als Gemeinschaft fühlen, aber auch dafür, dass sie angesagte Trends und Wünsche der Kunden perfekt umsetzen können. „Die Themen Farbe, Dauerwelle oder Schnitttechniken sind für uns besonders wichtig. Auch und gerade, wenn wir Trendwünsche erfüllen.“

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Denn spezielle Schnittechniken wie beispielsweise „Calligraphy Cut“ , der besonders feines Haar fülliger wirken lässt, oder der beliebte Strähnenlook Balayage, eine Freihandfärbetechnik, mit der zarte Highlights mit einem Pinsel aufgetragen werden, erfordern handwerkliche Präzision. „Wir haben den Anspruch an uns, höchste Qualität zu liefern“, erklärt Kathrin Hartmann. Ein Grund, warum Frisuren aus dem Trillion-Team auch ihren Preis haben.

Guter Lohn für gute Arbeit

„Der zweite Grund ist, dass wir unsere Mitarbeiter vernünftig bezahlen. Für mich als Innungsobermeisterin ist es ein Unding, dass es immer noch Menschen im Friseurhandwerk gibt, die von ihrem Lohn nicht leben können. Das ist ein Skandal. Und ganz sicher nicht mehr im Trend.“