Braunschweig. Der prominente Fallanalytiker Axel Petermann berichtet in Braunschweig über ungelöste Mordfälle und Widersprüche bei Ermittlungen.

Ein Mann mit ungewöhnlichen Denkansätzen: Axel Petermann ist einer der bekanntesten Fallanalytiker Deutschlands. In seinem neuen Buch „Im Auftrag der Toten“ geht er ungelösten Mordfällen nach. Anhand seiner neuesten Fälle will Petermann aufzeigen, warum gängige Ermittlungsmethoden häufig versagen.

Der Profiler, Kriminalist, Autor und Berater kommt am Freitag, 22. April, anlässlich einer BZ-Crime-Podcast-Folge ins Forum des Medienhauses in Braunschweig, Hintern Brüdern 23, und stellt sich im Anschluss einer Lesung den Fragen unserer Crime-Podcast-Redaktion und der Zuschauer.

Petermann ist der Ansicht, dass der Schlüssel zur Klärung eines Tötungsdeliktes durch die Interpretation der Spuren am Tatort, der Rekonstruktion des Tatgeschehens sowie die Analyse der Opferpersönlichkeit zu finden ist. Da die Auswahl des Opfers und die Tatortspuren auf Entscheidungen des Täters basierten, werde dadurch das Motiv der Tat deutlich und lasse so Rückschlüsse auf dessen Profil zu.

Für sein neues Buch recherchierte Petermann auf Bitten von Angehörigen in Athen, auf Kreta, in der Schweiz und in München. Er spürt unter anderem einem Fall nach, bei dem ein Mann wegen Mordes an seiner reichen Tante zu lebenslanger Haft verurteilt wurde – obwohl die Ermittlungsunterlagen haarsträubende Widersprüche offenbaren. Im Fokus auch der Tod einer lebensfrohen Frau, der als Selbstmord deklariert wurde, obwohl belastende Indizien auf den gewalttätigen Ex-Freund hinweisen.

Seit seiner Pensionierung beschäftigt sich der Kriminalist im Auftrag von Angehörigen und Anwälten mit der Aufklärung von ungeklärten Todesfällen. Er war ab dem Jahr 2000 für nahezu zwei Jahrzehnte ständiger Berater des Bremer „Tatort“ und unterstützt Autoren mit kriminalistischen Überlegungen bei ihren Publikationen. Zudem wurden vier seiner Fälle in Frankfurter Tatort-Szenarios mit Nina Kunzendorf und Joachim Król umgesetzt und erreichten ein Millionenpublikum.

Die Veranstaltung am 22. April beginnt im Medienhaus um 19 Uhr. Tickets gibt es bei der Konzertkasse, in unseren Service-Centern, über unsere Hotline 0531-16606 oder unter www.konzertkasse.de.

Die Veranstaltung findet unter den aktuellen Corona-Bedingungen statt.