Braunschweig. Die Explosion zerstörte die gesamte Bankfiliale im E-Center des Braunschweiger Wohngebiets „Heinrich der Löwe“. Trümmerteile flogen 50 Meter weit.

Unbekannte Täter haben in der Nacht zu Samstag einen Geldautomaten der Braunschweigischen Landessparkasse direkt am Wohngebiet „Heinrich der Löwe“ in Rautheim gesprengt. Wie die Feuerwehr mitteilt, wurde gegen 2.30 Uhr der Löschzug der Feuerwache Süd durch eine ausgelöste Brandmeldeanlage des E-Centers in der Margarete-Steiff-Straße alarmiert.

„Bereits während der Anfahrt gab es Hinweise durch die Polizei, dass es sich um die Sprengung eines Geldautomaten handeln könnte“, heißt es im Einsatzbericht. Vor Ort trafen die Einsatzkräfte auf ein breites Trümmerfeld auf dem Parkplatz vor der Filiale. „Die Räume wurden durch die Feuerwehr kontrolliert und belüftet. Zu einem Feuer kam es nicht.“

Zwei tragende Wände sind erheblich beschädigt

Der Druck der Explosion hat die gesamte Filiale zerstört. Alle Scheiben und Türen wurden aus ihren Rahmen gedrückt, zwei tragende Wände sind erheblich beschädigt. Einzelne Trümmer flogen laut der Feuerwehr bis zu 50 Meter weit auf den Parkplatz. „Die Tragfähigkeit der Wände wurde durch einen hinzugerufenen Statiker noch in der Nacht geprüft.“

Die Schadenshöhe ist derzeit unbekannt. „Verletzt wurde niemand und alle anliegenden Geschäfte werden wie gewohnt ihren Betrieb aufnehmen können.“ Die Feuerwehr und der Rettungsdienst waren mit 20 Einsatzkräften vor Ort. Der Einsatz konnte um 5 Uhr beendet werden.

Die Kriminalpolizei ermittelt. Hinweise bitte an den Kriminaldauerdienst unter (0531) 476-2516.

Im September gelang ein Schlag gegen Geldautomatensprenger

Der Vorfall fügt sich ein in eine ganze Reihe ähnlicher Taten. Erst Ende September war ein Fahrkartenautomat auf dem Bahnsteig in Weddel im Kreis Wolfenbüttel gesprengt worden. Anfang dieses Jahres sprengten Unbekannte den Geldautomaten im Vorraum des Kaufland-Marktes in Stöckheim.

Zugleich ist Ermittlern im September auch ein Erfolg gelungen: Nach einem Millionenschaden durch bundesweit 15 Geldautomatensprengungen hatten Behörden aus Deutschland und den Niederlanden 23 mutmaßliche Täter ermittelt. Die Geldautomaten waren allesamt im vergangenen Jahr gesprengt worden, betroffen waren Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Bayern. Ein Großteil der Tatverdächtigen stammt aus den Niederlanden. Den Angaben zufolge wurden im vergangenen Jahr insgesamt 414 Geldautomatensprengungen in Deutschland begangen – 19 Prozent mehr als noch 2019.

Mehr zum Thema

Unbekannte sprengen Ticketautomaten am Bahnhof Weddel

Prozess um gesprengte Geldautomaten- Als die Geldscheine segelten

Wolfenbütteler Automatenknacker stehen vor Gericht

Geldautomat in Braunschweiger Einkaufsmarkt gesprengt

Geldautomaten-Sprenger- Wenn die Knallknacker kommen

36 Attacken auf Geldautomaten in Niedersachsen

Unbekannte sprengen Geldautomaten in Mascherode