Ein überzeugendes Beispiel für die Bedeutung von Familienpolitik für die staatlichen Beziehungen im 18. Jahrhundert.

Mit dem „erneuten Allianztractat“, geschlossen zwischen Kaiser Leopold I. und Kurfürst Friedrich von Brandenburg am 27. November 1700, wurde der Weg frei zum neuen Staat „Königreich Preußen“. Am 18. Januar 1701 krönte Friedrich, Sohn des Großen Kurfürsten, sich und seine Ehefrau Sophie Charlotte im Königsberger Schloss zu König und Königin in Preußen.

Schon 1668 war dem Paar der Kronprinz Friedrich Wilhelm, der spätere „Soldatenkönig“ geboren worden. Sophie Charlotte, die Tochter von Ernst August von Hannover und Sophie von der Pfalz, war eine äußerst gebildete Welfin, die mit Leibniz verkehrte und als „Philosophin auf dem Königsthron“ bezeichnet wurde. Leibniz notierte über ihre Begegnungen: „Sie wollte mich oft in ihrer Nähe haben; so genoß ich häufig das Gespräch einer Fürstin, deren Geist und Menschlichkeit von keiner jemals übertroffen wurde“.