Der französische Offizier war allgemein als brutal und bösartig bekannt und von denjenigen, die ihn im Hause näher kannten, geradezu verhasst.

Es war im Jahr 1810 und in der Zeit des Königreichs Westphalen war Braunschweig voll mit französischen Besatzungssoldaten. Damals lebte am Bohlweg 16 der Zitronenhändler Johann Ludwig Klaus mit seiner Ehefrau und der elfjährigen Tochter. Wie sich aus späteren Gerichtsprotokollen ergibt, war die Ehe im Laufe der Jahre zunehmend durch Spannungen gekennzeichnet.

Längst hatten die Nachbarn bemerkt, dass in der Ehe etwas nicht stimmte, zumal die Ehefrau ein recht freizügiges Leben führte und immer wieder Liebhaber empfing. Über Monate hinweg pflegte sie ständig wechselnde Beziehungen zu Besatzungsoffizieren, zuletzt mit Kapitän Jean Babtiste Gaigenmaile, der fast täglich kam.