Braunschweig. Es geht unter anderem um Freiwillige für die Behelfsklinik im Vienna-Hotel. Dorthin sollen ab Mai Patienten aus dem Klinikum verlagert werden.

Zu normalen Zeiten wirbt das „Vienna House Easy“ an der Salzdahlumer Straße mit komfortablen Boxspringbetten, einer offenen Co-Working-Area, Frühstück im Bäckereistil und mit einer American Sportsbar – direkt am Heidbergpark, umgeben von Ballsportplätzen, Fitness- und Sportmöglichkeiten. Aber normal ist im Moment kaum etwas. Und so wird das Hotel zurzeit zum Behelfskrankenhaus umgerüstet, das einen gewissen Komfort bietet.

Ab Mai sollen Patienten des Städtischen Klinikums dorthin ausgelagert werden. Keine Corona-Patienten, denn diese können aus Sicht des Krisenstabs in den drei Braunschweiger Krankenhäusern am besten behandelt werden. In der „Vienna-Klinik“ sollen stattdessen Patienten mit anderen, leichteren Erkrankungen versorgt werden – und zwar durch das Personal, das ohnehin für diese Patienten zuständig ist. Das heißt: Patienten und Personal ziehen gemeinsam um. Die Betten, die durch den Umzug an den Standorten Salzdahlumer Straße und Celler Straße frei werden, sollen dann für Corona-Patienten genutzt werden können.

Die Umrüstung des Hotels läuft unter Federführung des Städtischen Klinikums. Das Hotel hat insgesamt 176 Zimmer und Suiten mit rund 350 Betten in mehreren Gebäuden. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, soll nach derzeitigen Stand rund die Hälfte der Betten genutzt werden. „Das Hotelmobiliar soll – soweit es sich nicht um bettlägerige Patientinnen und Patienten handelt – weitestgehend genutzt werden“, sagt Stadtsprecher Adrian Foitzik. „Für bettlägerige Patientinnen und Patienten muss eine Ertüchtigung erfolgen.“ Außerdem seien weitere Ergänzungen nötig, etwa eine Patienten-Rufanlage und Diensträume für das Personal.

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Der Mietvertrag ist Foitzik zufolge zunächst für drei Monate bis Ende Juni geschlossen worden. „Danach kann er einseitig durch die Stadt um weitere zwei Monate bis Ende August verlängert werden. Eine darüber hinausgehende Verlängerung wird im Mietvertrag ohne Nennung einer konkreten Frist in Aussicht gestellt.“ Solange das Hotel für eine klinische Nutzung in Benutzung sei, könne kein Hotelbetrieb stattfinden.

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Zurzeit werden 22 Corona-Patienten in den drei Krankenhäusern behandelt, einige davon kommen aus dem Umland. Bislang sind die Kapazitäten nicht ausgelastet. Die Stadtverwaltung geht aber davon aus, dass der Bedarf an Krankenhaus-Betten für Corona-Patienten deutlich steigen kann, wenn die derzeitigen Beschränkungen gelockert werden. Aus diesem Grund arbeiten das Städtische Klinikum, das Marienstift und das Herzogin-Elisabeth-Hospital eng zusammen und schaffen zusätzliche intensivmedizinische Plätze mit der Möglichkeit zur Beatmung.

Um im Ernstfall alle Patienten angemessen versorgen zu können, sucht die Stadt weiterhin Freiwillige mit Erfahrung in Pflege und Medizin. „Es sind bereits viele qualifizierte Bewerbungen eingegangen“, sagt Stadtsprecher Foitzik. „Doch es wird weiteres Personal benötigt werden.“ Angesprochen sind zum Beispiel Auszubildende in medizinischen und pflegerischen Berufen, ehemalige Zivildienstleistende aus dem Gesundheitsbereich und Medizinstudenten sowie Menschen, die im privaten Bereich Pflegeerfahrung gesammelt haben. Wer Interesse hat, kann sich im Internet anmelden: www.braunschweig.de/corona

Weitergehende Informationen zum freiwilligen Einsatz gibt es per Mail unter personal-corona@braunschweig.de oder telefonisch unter (0531) 470-2257.

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