Braunschweig. Paritätischen und das Studentenwerk Ost-Niedersachsen kooperieren. Täglich werden rund 100 Mittagessen produziert und verteilt.

Der Mahlzeitendienst „Essen auf Rädern“ des Paritätischen sichert auch in Zeiten von Corona eine wichtige Grundversorgung von Menschen, die nicht mehr mobil sind oder das Haus nicht verlassen können oder dürfen. Wie Anke Meyer, Pressesprecherin des Paritätischen, mitteilt, gibt es täglich eine warme Mahlzeit. „Um das zu gewährleisten, bedarf es eines qualifizierten und verlässlichen Partners –und das ist die Mensa 2 des Studentenwerks OstNiedersachsen.“

Die Mensa ist zwar zurzeit geschlossen, aber gekocht werden kann trotzdem. Und so werden dort momentan rund 100 Mittagessen für „Essen auf Rädern“ produziert. „Wir könnten die Kapazitäten problemlos aufstocken und ,Essen auf Rädern’ für viele Menschen in Braunschweig bereitstellen, die jetzt nicht mehr rausgehen sollten, beziehungsweise sich nicht mehr raustrauen“, sagt der Geschäftsführer des Studentenwerks, Sönke Nimz. „Wir arbeiten auch im Normalbetrieb mit sehr hohen hygienischen Anforderungen. Diese haben wir noch einmal verschärft“, so Nimz.

Studenten könnten bei der Auslieferung helfen

Wenn die Nachfrage nach „Essen auf Rädern“ aufgrund der Corona-Krise deutlich steigen sollte, könnte das Studentenwerk innerhalb kurzer Zeit Studenten akquirieren, die zum Beispiel bei der Auslieferung helfen.

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„Viele Studierende arbeiten in der Gastronomie, im Einzelhandel, in Freizeiteinrichtungen und an den Unis und verdienen sich über Nebenjobs einen wichtigen Teil ihres Unterhalts. Die meisten dieser Jobs sind von heute auf morgen weggefallen, und es ist nicht klar für wie lange. Das stellt viele Studierende vor existenzielle finanzielle Probleme. Wenn auch sie von dieser Kooperation profitieren könnten, würde uns das sehr freuen“, sagt Nimz.

Eine Kooperation mit Geschichte

Schon seit 1963, als „Essen auf Rädern“ ins Leben gerufen wurde, arbeiten der Paritätische Braunschweig und das Studentenwerk eng zusammen. „Gründungsvater“ und Urgestein der Aktion, Karl Heinz Loschke, hatte in den 1960er-Jahren die Not vieler Braunschweiger erkannt und einen Verein unter dem Namen „DPWV-Aktion Essen auf Rädern“ gegründet.

„Der Braunschweiger Mahlzeitendienst war damit einer der ersten Bringdienste von warmem Essen in Niedersachsen und Deutschland. Die Idee stammt ursprünglich aus England. Täglich frisch wurden in Braunschweig die Essen von der Mensa gekocht – wie auch heute noch – in die berühmten Henkelmänner umgefüllt und in VW-Bullis zu den älteren Menschen gebracht“, berichtet Marianne Loschke, Einsatzleiterin beim Paritätischen und Schwiegertochter des Gründungsvaters.

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