Braunschweig. In Melverode, Stöckheim, Lehndorf, Kanzlerfeld und Veltenhof klingelten die Telefone bei Senioren. Alle waren wachsam und brachen das Gespräch ab.

Aufgeteilt nach Stadtteilen versuchten falsche Polizeibeamte nach einer Mitteilung der Polizei an das Vermögen mehrerer Braunschweiger zu gelangen. Am Wochenende brachen alle Angerufenen die Gespräche ab, so dass kein Schaden entstanden ist.

Erst in der vergangenen Woche wurden zwei Senioren von ihrer Bank davon abgehalten, einen hohen Bargeldbetrag abzuheben.

Am Wochenende klingelten in den Abendstunden in mindestens 30 Haushalten die Telefone. Unbekannte hatten sich stadtteilweise die Telefonanschlüsse von Personen herausgesucht, deren Vornamen auf ein eher höheres Lebensalter schließen ließen.

Am Samstagabend erreichten die Anrufe Melverode und Stöckheim, während am Sonntagabend Lehndorf, Kanzlerfeld und Veltenhof das Ziel waren. Die Vorgehensweise der Täter war jedoch stets die Gleiche: Die Anrufer gaben sich am Telefon als Polizeibeamte aus und gaben vor, dass es eine Festnahme von Einbrechern gegeben habe.

Die Betrüger gaukelten ihnen vor, dass das Geld der Angerufenen ebenfalls in Gefahr sei, so dass die Senioren ihre Ersparnisse schnellstmöglich von der Bank holen sollten. Obwohl die Betrüger sehr überzeugend wirkten, ließen sich die Braunschweiger Senioren nicht täuschen, beendeten die Telefonate und informierten selbstständig die echte Polizei.

Erst am Donnerstag vergangener Woche waren mehrere Männer am Telefon derart hartnäckig, dass sie ein älteres Ehepaar dazu bewegen konnte, zu ihrer Bank zu fahren. Auch in diesem Fall hatten sich die Täter als Polizeibeamte ausgegeben und die Geschichte über die Festnahme eines Einbrechers geschildert. Da angeblich auch Bankmitarbeiter in die Sache involviert und die Ersparnisse des Ehepaares in Gefahr sein sollten, wurden die Senioren aufgefordert ihr Geld von der Bank abzuheben.

Als die Senioren einen hohen fünfstelligen Betrag abheben wollten, wurde eine Bankmitarbeiterin jedoch hellhörig und informierte vorsorglich die Polizei. Hiermit verhinderte sie die Entstehung eines erheblichen Schadens. Auch wenn den Senioren somit kein finanzieller Schaden entstanden ist, standen sie deutlich unter dem Eindruck des Geschehens.

Wie die meisten Opfer eines Betruges waren sie verängstigt und mussten erst wieder Vertrauen zur echten Polizei erlangen, bevor sie berichten konnten, was geschehen war. Die Polizei Braunschweig rät: „Sie selbst können sich jederzeit über die Telefonnummer 110 vergewissern, ob sie wirklich die Polizei angerufen hat. Melden Sie verdächtige Anrufe. Steht die Polizei in zivil vor der Tür, lassen Sie sich die Dienstmarke und den Dienstausweis zeigen.“