Braunschweig. Erwin Stache zeigt im Allgemeinen Konsumverein seine Klanginstallationen.

In fahlem Grün leuchtet es in der Dämmerung, die Sektoren flackern um die schwarze „Pupille“, bis sie schließlich die ganze „Iris“ ausfüllen. Nun sind die Stimmen, die Musik klar und deutlich, ohne Nebengeräusche, zu vernehmen. Wer in den 1950er Jahren oder früher geboren wurde, kennt es noch: Das „Magische Auge“, später auch das „Magische Band“, zeigte an, wie genau das Gerät auf die Sendefrequenz des gewünschten Senders eingestellt ist, und zwar beim guten, alten Röhrenradio, das etwa ab 1960 mehr und mehr vom Transistorradio abgelöst wurde.

Nun feiert die Anzeige eine Auferstehung als Kunstwerk, wieder zum Leben erweckt vom Klangkünstler Erwin Stache. Er hat im Allgemeinen Konsumverein seine „Magische Wand“ (2018) installiert, eine Reihe von schlummernden Anzeigeröhren, die aufwachen, sobald sich ein Betrachter nähert, und die vielfältigsten Klänge hören lassen: Knattern, Rauschen, ein Keckern wie von Vogelstimmen, ein Zischen wie von Flammen, Glocken und Gongs, Schiffstuten, sphärische Weltraumklänge und da – sauste da nicht gerade ein Ufo vorüber?