Braunschweig. Das Projekt „Brunswick Railquarters“ soll in Europa Akzente setzen. Der Arbeitgeberverband übergab im Rathaus eine Liste mit 80 Unterstützern.

Der Name bleibt gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile geht es kräftig voran: „Brunswick Railquarters“. Es ist der Traum, das gigantische Projekt „Bahnstadt“ der Stadt Braunschweig am Hauptbahnhof als innenstadtnahes und intelligentes Zukunftsquartier mit Leben zu erfüllen, gewissermaßen als weltweit erstes Beispiel einer „New Work City“. Auf dem gewaltigen Gelände des ehemaligen Hauptgüterbahnhofes und Rangierbahnhofes soll ein Schaufenster der Technologie-, Wissenschafts- und Mobilitätsstadt Braunschweig entstehen.

Nur ein Traum? Immerhin treibt ihn der Arbeitgeberverband Region Braunschweig (AGV) bereits seit dem vergangenen Jahr kräftig voran.

Jetzt gab es einen wichtigen Termin mit Signalwirkung im Braunschweiger Rathaus. Nicht weniger als 80 Unterstützer umfasst die Liste, die AGV-Hauptgeschäftsführer Florian Bernschneider und Projektmanager Martin K. Burghartz dabei an Oberbürgermeister Ulrich Markurth und Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer überreichten.

„Brunswick Railquarters“ – so sperrig das auch klingt, es hat etwas Elektrisierendes: ein Modellquartier, in dem autonom gefahren wird, die Digitalisierung nicht Alibi ist, sondern Prinzip – und wo es intelligente Wohnungen, Häuser, Büros und Arbeitsplätze gibt.

Oberbürgermeister Ulrich Markurth kann sich damit anfreunden, wenngleich es noch ein sehr langer Weg ist. Für die Stadt handele es sich am Bahnhof ohnehin „um eines der größten städtebaulichen Entwicklungsprojekte der letzten Jahrzehnte“. Jetzt komme es darauf an, die Weiterentwicklung des Bahnhofsumfeldes mit Leben zu füllen. „Hierfür sind Ideen aus der Wirtschaft hoch willkommen“, sagte Markurth.

Auch Stadtbaurat Leuer dankte für die Ideen und Impulse. „Wir wollen in den kommenden Monaten gemeinsam mit der Aurelis als Eigentümerin und Projektentwicklerin eines beträchtlichen Anteils der Flächen die Planungen aufnehmen und eine Rahmenplanung erstellen“, sagte er. Und dabei freue man sich über die Bereitschaft aus der Wirtschaft, sich an der Entwicklung dieses Großprojekts zu beteiligen. „Natürlich führen wir den Dialog mit allen in Frage kommenden Investoren weiter“, so Leuer.

Florian Bernschneider wird nicht müde, auf die Chancen hinzuweisen, am Bahnhof in einer konzertierten Aktion ein europaweites Leuchtturmprojekt zu etablieren. Und er bringt einen neuen Impuls ins Spiel: Aus der Liste der Unterstützer, die jetzt der Stadt übergeben wurde, könnte ein Förderverein erwachsen, „der das Projekt Bahnstadt als Ideengeber und Sparringspartner begleitet.“

Der umtriebige Projektmanager Burghartz wird dies sicherlich auf den Weg bringen. Er hatte die Idee für „Brunswick Railquarters“ im Rahmen des Bürgerbeteiligungsprozesses der Stadt entwickelt und dann den AGV bei einer Mitgliederversammlung überzeugt. Für ihn liegen die Vorteile klar auf der Hand. „Rund um das Areal haben führende Verkehrsunternehmen ihren Sitz wie die Verkehrs GmbH, die Deutsche Bahn, Siemens AG, BBR Verkehrstechnik, dazu führende Planungsbüros in den Volksbank-BraWo-Hochhäusern.“