Braunschweig. Dem Ex-Nachhilfelehrer wird sexueller Missbrauch von zwei Mädchen im Alter von 12 und später 13 Jahren in insgesamt 27 Fällen vorgeworfen.

Mit beiden Händen vor dem Gesicht entgeht der frühere Nachhilfelehrer den Blicken. Am zweiten Prozesstag vor dem Landgericht um den 27-fachen sexuellen Missbrauch zweier 12 und 13 Jahre alten Nachhilfe-Schülerinnen in Braunschweig verliest die Vorsitzende Richterin zwei frühere Urteile gegen den heute 60-Jährigen. Hinter dem sachlich-nüchternen Ton lauert ein menschlicher Abgrund: die Geschichte des jungen und als vorbildlich, aber kontaktgestört geltenden Soldaten einer Eliteeinheit, der aus Hass, Rache und Enttäuschung über Frauen den Mord an einer Prostituierten plant.

1986 wird er vor dem Landgericht Hildesheim wegen Raubes, Vergewaltigung und versuchten Mordes zu einer elfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Mit seiner Dienstpistole und einem Messer bewaffnet hat er eine 35-Jährige in ihrem Straßenmobil überfallen und durch Messerstiche und einen Bauchschuss lebensgefährlich verletzt.