Braunschweig. Studenten der TU Braunschweig ergriffen vor 50 Jahren die Initiative: Sie wollten, dass ihre Kinder gewaltlos und antiautoritär erzogen werden.

Sie brauchten eine Betreuung für ihre Kinder, wollten sie aber keiner staatlichen Einrichtung anvertrauen, denn die waren ihnen suspekt: Kurzerhand gründeten einige Studenten vor 50 Jahren die erste Elterninitiative Braunschweigs.

1969 war das. „Damals hatten gerade die ersten Kinderläden eröffnet. Ich kannte das aus Berlin“, erzählt Sybille Barsnick. Die 71-Jährige ist Gründungsmitglied der Elterninitiative und erinnert sich: „In Kindergärten und Schulen ging es damals wesentlich autoritärer zu als heute. Kinder hatten eigentlich kein Mitbestimmungsrecht.“ Auch Schläge seien noch üblich gewesen. Die junge Generation habe das damals ändern wollen: „Wir wollten es anders machen, weg von der sehr konservativen Pädagogik der 50er und 60er Jahre. Bei uns wurden die Kinder nach ihrer Meinung gefragt. Bei Streit wurde gemeinsam nach Lösungen gesucht. Dinge, die heutzutage in den meisten Kitas und Schulen üblich sind“, so die Seniorin.