Braunschweig. Vienna House hat 17 Stadthotels von Arcona übernommen. In Braunschweig arbeiten nun das Steigenberger und das Vienna House Easy zusammen.

Nach dem Verkauf von 17 Stadthotels der deutschen Hotelkette Arcona (Rostock) an die internationale Gruppe Vienna House (Wien) ist die Zukunft des Steigenberger Parkhotels in Braunschweig gesichert. Es wird bis zum Jahresende 2023 weiter unter diesem Namen geführt. Personelle Veränderungen gibt es nicht.

Der Braunschweiger Steigenberger-Direktor Joost Smeulders bleibt nicht nur an Bord, er übernimmt zusätzlich auch noch das Vienna House Easy in Braunschweig, das frühere Playoff-Hotel in der Salzdahlumer Straße.

„Dadurch, dass nun beide Häuser unter einem Dach sind, können wir jetzt wunderbar zusammenarbeiten“, sagt Smeulders im Gespräch mit unserer Zeitung.

Joost Smeulders (links) und Bünyamin Calik vor der Hotelrezeption des Vienna House Easy in der Salzdahlumer Straße.
Joost Smeulders (links) und Bünyamin Calik vor der Hotelrezeption des Vienna House Easy in der Salzdahlumer Straße. © Henning Noske

Die Vienna-Bosse hätten ihn darum gebeten. Dem habe er sich nicht entziehen können – und ganz gewiss auch nicht entziehen wollen. Allerdings habe er sich ausbedungen, seinen bisherigen Steigenberger-Assistenden Bünyamin Calik im Vienna House an der Salzdahlumer Straße mit dem operativen Geschäft zu betrauen. Dort sei die Leitung ohnehin gerade vakant gewesen.

„Entlassungen gibt es nicht – vielleicht brauchen wir sogar mehr Personal“

Personal werde nicht abgebaut, erklärt Smeulders. Es sei nicht einmal unwahrscheinlich, dass künftig mehr Mitarbeiter benötigt würden. Dafür könnten die Synergieeffekte sorgen – und eine ins Auge gefasste Umsatzsteigerung im Vienna House Easy.

Die bloßen Zahlen und Fakten machen klar, dass es sich um eine bemerkenswerte Entwicklung in der Braunschweiger Hotellandschaft handelt. Denn das Steigenberger im Bürgerpark (180 Zimmer, 100 Mitarbeiter) und das Vienna House Easy im Heidberg (176 Zimmer, 50 Mitarbeiter) sind laut Smeulders die beiden größten Einzelhotels in der Stadt.

Mit dann gemeinsam 365 Zimmern wird ein beachtliches Volumen erreicht. Der Jahresumsatz im Steigenberger beträgt 9 Millionen Euro, der im Vienna House Easy rund 4,5 Millionen Euro.

Durch die neue Konstellation könne man Personal flexibler einsetzen, so Smeulders. Mehr noch: Bei hoher Auslastung und für Gruppen böten sich künftig gegebenenfalls Ausweichmöglichkeiten. Auch beim Preis habe man dann zusätzliche Spielräume. Alles in allem eine Situation, in der der erfahrene Hotelmanager große Chancen ausgemacht hat.

„In der Tourismus-Vermarktung müssen wir in Braunschweig besser werden“

Allerdings sind aus seiner Sicht die Rahmenbedingungen in Braunschweig nach wie vor nicht ideal. Die Hotellerie in der Stadt sei innerhalb der Woche bei Geschäftsreisenden stark nachgefragt und oft ausgebucht. Am Wochenende jedoch gebe es Überkapazitäten.

„Wir müssen den Tourismus weiter vorantreiben und in der Vermarktung einfach besser werden“, stellt Smeulders unmissverständlich fest. Für das Wochenende müssten „attraktive Pakete“ mit den Highlights der Stadt und der Region geknüpft und vermarktet werden. „Dafür muss Geld in die Hand genommen werden.“

Um die Aufgaben zu schultern, benötigen die Hotels dringend Fachkräfte. 24 Auszubildende haben beide Häuser gemeinsam (Steigenberger 18, Vienna House Easy 6).

Die Steigenberger-Lizenz läuft Ende 2023 aus. Dann kommt ein neuer Name.

Allerdings wird der Name Steigenberger in wenigen Jahren nicht mehr mit Braunschweig verknüpft sein. Die Steigenberger-Lizenz läuft Ende 2023 aus. Das Haus im Bürgerpark mit der markanten Türmer-Skulptur auf dem Turm des ehemaligen Wasserwerks als Wahrzeichen dürfte vom 1. Januar 2024 dann Vienna House heißen, vermutlich mit dem Zusatz Parkhotel Braunschweig. An der Klassifizierung ändert dies nichts. Es ist nach Dehoga-Standards Vier Sterne Superior.

Joost Smeulders (57) gilt als einer der erfahrensten Profis in der Hotellandschaft. Er trat 2013 als Steigenberger-Gründungsdirektor im neu errichteten Braunschweiger Haus an. Zuvor hatte er seit 2000 das Mövenpick in der Innenstadt geleitet.

Bünyamin Calik (32) hat das Handwerk von der Pike auf gelernt. Er war bislang Führungskraft im Steigenberger, stellvertretender Direktor, studierte Hotelmanagement und Hotelmarketing an der Ostfalia in Salzgitter. „Es ist für mich der nächste Schritt“, sagt er und kniet sich förmlich in seine neue Aufgabe.