Braunschweig. Beim 14. Braunschweiger Selbsthilfetag zeigten 32 Selbsthilfegruppen, dass es sich lohnt, Probleme mit anderen zu teilen.

Monika Fritzke ist eine Co-Abhängige. Es ist nicht zu übersehen: In dunklen Lettern steht es auf ihrem orangefarbenem T-Shirt. Und sie will es auch nicht verstecken. Im Gegenteil, die Zeit des Verheimlichens, der Ausreden und des Vertuschens sind vorbei. Als Angehörige eines Suchtkranken will sie anderen in der gleichen Situation helfen. Beim 14. Braunschweiger Selbsthilfetag informierte sie mit Inka Schlaak über die Gruppentreffen der Angehörigen von Suchtkranken. Ihre Gruppe ist eine von 32 Selbsthilfegruppen, die am Samstag ihre Arbeit auf dem Kohlmarkt vorstellten.

„Wir müssen erkennen, dass Sucht eine Erkrankung ist, dann gehen wir auch anders damit um“, sagte Fritzke. „Wer an Krebs erkrankt oder sich ein Bein bricht, holt sich Hilfe. Das sollte auch jeder Suchtbetroffene machen.“ Doch bis zu diesem Schritt vergingen in der Regel acht bis zwölf Jahre, weiß Ines Kampen, Leiterin der Kontaktstelle für Selbsthilfe im Paritätischen Wohlfahrtsverband Braunschweig, Kibis, die den Selbsthilfetag organisiert hat. Wichtig sei es daher bei Gelegenheiten wie dem Selbsthilfetag, Gesicht zu zeigen und dazu zu motivieren, getreu des diesjährigen Mottos „Zeit, was zu verändern“ einen ersten Schritt in die richtige Richtung zu machen. Der Selbsthilfetag fand im Rahmen des Aktionstags „Wir hilft“ des Paritätischen Gesamtverbands statt, bei dem bundesweit rund 120 Veranstaltungen stattfanden.