Braunschweig. Fast 34.000 Braunschweiger haben Briefwahl beantragt – das sind rund 18 Prozent der Wahlberechtigten und viel mehr als zur letzten EU-Wahl.

Bei Europawahlen ist die Beteiligung für gewöhnlich gering. Am niedrigsten war sie in Braunschweig beim vorletzten Mal, im Jahr 2004: knapp 42 Prozent. Die vergangene Wahl hatte es immerhin auf 51 Prozent gebracht, allerdings zog da möglicherweise auch noch die zeitgleiche Oberbürgermeisterwahl.

Immerhin: Das Interesse an der Briefwahl ist dieses Mal deutlich gestiegen. Fast 34.000 Braunschweiger haben laut der Stadtverwaltung Briefwahlunterlagen beantragt. Das sind fast 18 Prozent der Wahlberechtigten und rund 10.000 mehr als bei der Europawahl vor fünf Jahren. Vielleicht könnte dies ja zumindest ein kleiner Fingerzeig auf eine höhere Wahlbeteiligung sein. Hier aber erst einmal die Fakten zum Wahlsonntag:

Die Braunschweiger Ergebnisse aller bisherigen Europawahlen.
Die Braunschweiger Ergebnisse aller bisherigen Europawahlen. © Jürgen Runo

190.356 Braunschweiger dürfen wählen, darunter 12.135 Erstwähler bei einer Europawahl.

Jeder Wähler hat eine Stimme. Diese kann nur einer der 40 kandidierenden Parteien beziehungsweise politischen Vereinigungen gegeben werden.

Die 75 Wahllokale öffnen von 8 bis 18 Uhr. Das zuständige Wahllokal ist auf der Wahlbenachrichtigung vermerkt.

1800 ehrenamtliche Wahlhelfer sind im Einsatz.

Briefwahlunterlagen müssen spätestens am Sonntag um 18 Uhr in der Wahlzentrale in der Reichsstraße 3 vorliegen. Alle Briefwähler, die ihre Unterlagen noch nicht zurückgesandt haben, sollten diese jetzt nur noch direkt in den Hausbriefkasten der Wahlzentrale, Reichsstraße 3, einwerfen.

Das Wahlamt weist Briefwähler außerdem darauf hin, dass die roten Wahlbriefe am Sonntag nicht in den Wahllokalen abgegeben werden können.

Wer am Sonntag seine Wahlbenachrichtigung nicht findet, muss nicht in Panik verfallen. Man darf auch ohne wählen! Wichtig ist dann aber, den Personalausweis oder Reisepass mitzunehmen. Das sollte man übrigens ohnehin tun: Wer sich nicht ausweisen und legitimieren kann – selbst mit Wahlbescheinigung – darf vom Wahlvorstand zurückgewiesen werden.

Nicht alle Wahllokale haben einen rollstuhlgerechten Zugang. Vereinzelt sind nur Nebeneingänge stufenlos erreichbar. Auf den Wahlbenachrichtigungen gibt es Hinweise zum jeweiligen Wahllokal, ebenso im Netz: www.braunschweig.de/meinewahl

Bei allen Stimmzetteln ist die rechte obere Ecke abgeschnitten. Dies sei wichtig für Blinde und Sehbehinderte, erläutert das Wahlamt: Die abgeschnittene Ecke ist für das passgenaue Einlegen in die Stimmzettelschablone notwendig. Damit können Sehbehinderte ohne fremde Hilfe unter Wahrung des Wahlgeheimnisses ihr Kreuz setzen. Die Schablonen sind nur über die Blindenverbände zu beziehen – in den Wahllokalen gibt es keine.

In sieben Wahlbezirken werden Stimmzettel ausgehändigt, die eine Kennzeichnung nach Geschlecht und Altersgruppe tragen. Sie werden für die amtliche repräsentative Wahlstatistik genutzt – ohne Rückschluss auf das Wahlverhalten Einzelner: Sally-Perel-Gesamtschule Volkmarode, Helene-Engelbrecht-Schule, Grundschule Rautheim, Realschule LebenLernen, Hauptschule Sophienstraße, Kindertagesstätte Veltenhof, Grundschule Am Schwarzen Berg.

In vier Wahlbezirken machen Infratest dimap und die Forschungsgruppe Wahlen Umfragen: Begegnungsstätte Böcklerstraße, Grundschule Ilmenaustraße, Realschule LebenLernen, Grundschule Schunteraue. Die Ergebnisse fließen in die ersten Wahlprognosen ein, die ARD und ZDF ab 18 Uhr vorlegen. Die Teilnahme an den Befragungen ist freiwillig.

Die Braunschweiger Wahlergebnisse können am Sonntagabend im Internet live verfolgt werden. Die Wahlleitung rechnet gegen 19 Uhr mit ersten Ergebnissen. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird bis 21 Uhr erwartet. Link: www.braunschweig.de/wahlergebnis

Für alle weiteren Fragen ist die Wahlauskunft auch am Wochenende erreichbar:
470-4114

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