„Das haben wir vor allem Willy Brandt zu verdanken“, sagt Maria Guzy. „Ich habe noch heute das Fernsehbild vor mir, wie er in Warschau niederkniet“, berichtet die 79-Jährige mit Tränen in den Augen. Das war im Dezember 1970, als der damalige Bundeskanzler am Ehrenmal für die Toten des Warschauer Ghettos auf den Knien schweigend verharrte. Im Mai 1971 wurde den Guzys die „Ausfahrt“, wie es im Amtsdeutsch hieß, genehmigt. Zehn Jahre hatten sie vergeblich darum gebeten, aus Polen ausreisen zu dürfen. Erst die Ostpolitik der damaligen Bundesregierung unter Kanzler Brandt ermöglichte es dann, dass auch die Guzys als Spätaussiedler in die Bundesrepublik kommen konnten.