Braunschweig. In den Landkreisen Wolfenbüttel und Helmstedt sind Straßen überflutet und Keller vollgelaufen. Aus dem Helios-Klinikum wurden zwei Patienten evakuiert.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet zum Beginn der neuen Woche mit extremen Regenfällen im Süden Deutschlands bis hin zu den südlichen Regionen Niedersachsens. Vom Bodensee bis zum Berchtesgadener Land könnten bis zum Mittwochmorgen mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, sagte ein DWD-Meteorologe am Montagmorgen.
Zahlreiche Feuerwehreinsätze in der Region
Gegen 18.30 meldete ein Sprecher der Feuerwehr Wolfenbüttel am Montag, dass es die ersten Einsätze aufgrund des einsetzenden Regens gebe. Landkreisweit seien Feuerwehrleute im Einsatz. Auch die Helmstedter Feuerwehr meldete gegen 20 Uhr mehrere Einsätze im Landkreis.
Durch die massiven Regenfälle lief in Remlingen Wasser von den angrenzenden Feldern in die Grund -Haupt und Realschule. In acht Kellerräumen, die als Werkunterrichtsräume genutzt werden, stand das Wasser. Die Pump- und Aufräumarbeiten dauern laut der Einsatzkräfte noch bis in die späten Nachtstunden.
In mehreren Phasen durchquerte ein Tiefdruckgebiet vom Osten kommend den gesamten Landkreis Wolfenbüttel. In der Stadt und in allen Samtgemeinden waren die Feuerwehren im Dauereinsatz.
Dabei hatten Einsatzkräfte und Straßenmeistereien vornehmlich mit verstopften Gullys, überspülten Straßen und vollgelaufenen Kellern zu tun. Zwei Blitzeinschläge in Wolfenbüttel und Schöppenstedt sorgten für weitere Alarme. Die Schäden blieben jedoch gering.
Im Helios-Klinikum in Helmstedt kam es zu zwei Wasserrohrbrüchen. 150 Feuerwehrleute waren dort im Einsatz, zwei Intensivpatienten mussten nach Braunschweig verlegt werden. Die heftigen Regenfälle führten in Schöningen stellenweise zu überschwemmten Straßenabschnitten.
In der Breslauer Straße in der Innenstadt von Salzgitter-Bad lief indes die Unterführung voll.
Unwetterwarnung gilt bis Dienstagmittag
Das Unwetter erstreckte sich über die ganze Region Braunschweig-Wolfsburg. Bis Dienstag, 12 Uhr, gelte laut Deutschem Wetterdienst (DWD) Warnstufe. Laut Jürgen Püschel von der DWD wird Starkregen mit bis zu 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter erwartet sowie mehrere Gewitterschübe. „Da kann durchaus an einem Tag so viel Regen herunterkommen wie sonst im gesamten Monat“, warnt Püschel. Der meiste Regen könnte aber in der Nacht zu Dienstag fallen und in den frühen Morgenstunden weniger werden, prognostiziert Püschel. Kleinere Bäche könnten überlaufen, auch die Kanalisation könnte bei solchen Regenmenge Probleme bekommen, so der Wetterexperte. Auch im Harz sollen bis zu 50 Liter pro Quadratmeter fallen.
Unwetter in der Region hält die Feuerwehr in Atem
In Süddeutschland bis zu 150 Liter
In Süddeutschland sieht die Lage noch düsterer aus: Hier sind örtlich sogar Niederschlagsmengeben von bis zu 150 Litern möglich. Bei derartigen Niederschlagsmengen sei mit Überschwemmungen zu rechnen – zumal die Bäche und Flüsse derzeit noch Schmelzwasser aus den Bergen führen.
Mit Ausnahme der Küstengebiete rechnete der DWD am Montag für den Rest Deutschlands unter anderem mit Gewitter, Starkregen und Hagel. Am Sonntag waren in Nord- und Westdeutschland vereinzelt Keller vollgelaufen, größere Einsätze blieben aber zunächst aus.
Hochwasserrisiko in Baden-Württemberg
Im Südosten Baden-Württembergs hält der DWD extreme Unwetter (Stufe 4) für möglich: Bis zu 140 Liter Regen könnten hier bis Mittwoch fallen. Schwere Gewitter, überflutete Keller und Straßen könnten die Folge sein. Die Lage sei sehr heikel, sagte DWD-Meteorologe Clemens Steiner in Stuttgart. Auch, weil am Sonntag bereits viel Regen gefallen sei, bestehe Hochwasserrisiko. Der DWD warnt außerdem vor möglichen Erdrutschen.
In NRW vereinzelte Sachschäden
Nach Unwettern in Teilen von Hessen am Wochenende werden auch am Montag wieder Gewitter und Regen erwartet. Vereinzelt seien Unwetter mit Starkregen, Hagel und stürmischen Böen möglich.
Auch in Nordrhein-Westfalen werden zum Beginn der neuen Woche wieder Gewitter und Starkregen erwartet. Am Montag sei besonders in Westfalen mit Unwettern und viel Regen zu rechnen, teilte der DWD in Essen mit. Zeitweise könnten 25 Liter Regen pro Stunde fallen. Wegen des Unwetters kam es in NRW am Sonntagabend vereinzelt zu Sachschäden.
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