Braunschweig. . Der Kirchenchor St. Marien gratuliert den Eheleuten mit einem Ständchen, denn sie feiern am heutigen Mittwoch, 8. Mai, eiserne Hochzeit.

Mehr als 50 Jahre haben sie im Kirchenchor mitgesungen: Edmund Paul Krummrei (88) als Bass, Ingeborg Krummrei (84), geb. Kaboth, in den Reihen der Sopranistinnen. Nachdem der Pfarrer den Segen gegeben hat, erklingt am Sonntag im Gottesdienst der katholischen Kirche das Lied, in dem es heißt: „Gib mir die richtigen Worte, gib mir den richtigen Ton.“

Die Krummreis sind bekennende Christen. Vor 65 Jahren, am 8. Mai 1954, wurden sie in der katholischen Kirche St. Joseph in der Goslarschen Straße getraut. Sie sind auch bekennende Vertriebene, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Braunschweig eine neue Heimat fanden. Edmund Paul Krummrei wurde in Peterwitz (Westpreußen) geboren, wo er auch zur Schule ging. Als der Vater in russische Gefangenschaft geriet, flüchtete die Mutter im Januar 1945 mit ihren beiden Söhnen zunächst nach Salzwedel (Altmark). Über Zeetze (Kreis Lüchow-Dannenberg), wo Edmund Paul eine Lehre zum Schmied machte, kam die Familie im Oktober 1949 nach Braunschweig. Im März war der Vater freigekommen, nachdem er als Gefangener drei Jahre in Hindenburg (Oberschlesien) hatte unter Tage arbeiten müssen.