Braunschweig. Jugend ist politisch desinteressiert und nur auf Spaß aus – so das Vorurteil. Nun protestieren Schüler fürs Klima. Ist das politisches Engagement?

Jahrelang galt die Jugend als faul und unpolitisch. Stetig wurde gefordert, dass sich Jugendliche mehr engagieren sollten für Themen, die sie interessieren – und natürlich für „ihre“ Zukunft. Nun gehen die jungen Menschen auf die Straße. Sie protestieren mit der Bewegung „Fridays for Future“ gegen die Umweltverschmutzung und gehen für so trockene Themen wie Urheberrecht auf die Straße.

Wie sind „die“ Jugendlichen heute also? Politisch apathisch oder gibt es etwa doch einen Hauch von 68er? „Der Vergleich zwischen 68er und „Friday for Future“ passt. Die 68er waren auch nur eine schmale Elitenbewegung und überschätzt“, sagt Lehrer Thomas Behrens von der IGS Heidberg. „Man sollte sich aber nicht der Illusion hingeben, dass alle Jugendliche sich für Politik interessieren“, ergänzt er. Der Politologe Nils Bandelow von der TU Braunschweig sieht die „Fridays for Future“-Proteste dagegen im Kontrast zu den 68ern. „Damals demonstrierten die Jungen gegen die Eltern, die heutigen Proteste sehen Eltern meist positiv“, sagt er.