Braunschweig. . Serie „TU von A bis Z“: Heute G wie Geschichte. Gegründet wurde sie 1745. Aber damals waren noch längst keine Frauen zugelassen.

An einem Samstag vor 143 Jahren wagte eine Braunschweigerin etwas gar Unerhörtes. An jenem 22. April setzte sich die Lehrerin Elise Grüel an ihren Schreibtisch und bewarb sich bei der Polytechnischen Schule darum, Vorlesungen in Botanik besuchen zu dürfen. Sie war die erste, die sich das traute – und scheiterte prompt. In einer Zeit, die von der Meinung geprägt war, Frauen seien für ein Studium intellektuell wie körperlich ungeeignet, stimmte das Kollegium zwar zu, das Ministerium lehnte das Gesuch jedoch ab. Die Zeit war noch nicht reif.

Es sollte weitere 22 Jahre dauern, bis Frauen ohne Sondergenehmigung als Gasthörerinnen an der Vorgänger-Institution der Technischen Universität Braunschweig zugelassen wurden. Und erst 1908, weitere zehn Jahre später, nahm Ilse Rüder als erste ordentliche Studentin der Technischen Hochschule ihr Studium der Pharmazie auf. Ein Jahr später wurden Frauen offiziell zum Studium aufgenommen. Die erste Immatrikulierte: Gertrud Frühling.