Braunschweig. Bei der „Earth Hour“ des WWF wird an vielen öffentlichen Orten auf der Welt für eine Stunde das Licht ausgeschaltet – auch in Braunschweig.

St. Katharinen dunkel. Der Burgplatz ein schwarzes Loch. Das Rathaus – zappenduster. Katastrophe in Braunschweig? Nein. Nur „Earth Hour“. Am Samstagabend um 20.30 Uhr heißt es für eine Stunde: Licht aus!

Sonst ist gar nichts Besonderes los. Auf dem Bohlweg bei „Lindi“ wird immer noch lautstark Eintrachts Ausgleich in letzter Sekunde gegen 1860 München gefeiert.

Autos brausen durch, Licht ist eigentlich überall. Die Aktion ist ja auch nur symbolisch – und ob die „Earth Hour“ irgendeinen Effekt hat, das ist nicht sicher.

Es ist auf jeden Fall symbolisch gut gemeint. Das Licht geht auf der ganzen Welt an öffentlichen Orten und Plätzen für eine Stunde aus, denn es geht um den Klimaschutz. Auch die Stadt Braunschweig macht da mit, hier gehen die Lichter aus: Altstadtrathaus, Rathaus-Altbau, Schloss-Arkaden und Quadriga, Ritterbrunnen und Reiterstandbilder, Dom, Burg Dankwarderode, Touristinfo, Kleine Burg, Schloss Richmond, Torhäuser Helmstedter Straße, Brunnen am Kohlmarkt, Christussäule, Realschule Georg-Eckert-Straße, Katharinenkirche, Alte Waage/Andreaskirche, Ägidienkirche, Salve Hospes, IHK/Gewandhaus, Gauß-Denkmal, Kundencenter der Nibelungen-Wohnbau-GmbH an der Freyastraße, Wasserturm auf dem Giersberg, Großes und Kleines Haus des Staatstheaters ... Und dann geht es natürlich auch wieder an.

Viele kriegen das aber gar nicht mit. Es interessiert auch nicht viele. Der Zusammenhang zwischen dem punktuellen Lichtausschalten an öffentlichen Gebäuden und dem Klimaschutz dürfte ungefähr so zwingend sein wie der zwischen der Umstellung auf Sommerzeit in der gleichen Nacht und Energieersparnis, schrieben wir bereits hellsichtig in einem der Vorjahre.

Die WWF-“Earth Hour“ ist immerhin die weltweit größte Aktion für mehr Klima- und Umweltschutz. 7000 Städte und Millionen Menschen in über 170 Ländern machen mit, heißt es.

Und die Sache hat noch etwas Gutes. Wenigstens für eine Stunde wird mal die Lichtverschmutzung abgeschaltet. Das ist jene permanente Illumination des Himmels in dicht besiedelten Räumen, die dafür sorgt, dass wir ihn nicht mehr sehen können, den Himmel. Und auch die Sterne am Himmelszelt nicht. Deshalb ist die geschenkte Earth-Hour-Stunde für die Sternenfreunde und die Sternwarte Braunschweig-Hondelage auch ein Fest – und deshalb hat sie natürlich zum besonderen Anlass geöffnet.

Und die Hoffnung erfüllt sich tatsächlich, die Hoffnung, „aufgrund der verminderten Lichtverschmutzung einen unvergleichlichen Sternenhimmel beobachten zu können“. Das ist doch mal etwas. Weitere Infos zur Sternwarte unter: www.sternfreunde-hondelage.de, Telefon (01520) 2118994).