Braunschweig. „Brutal modern“: In unserer Reihe zum Brutalismus in Braunschweig betrachten wir heute den Horten-Bau.

Am Anfang war der Stein, genauer: die Horten-Raute aus Aluminium. Ein stilisiertes „H“ (für Horten), 50 mal 50 Zentimeter groß. 1961 von Helmut Rhode erfunden, sollte sie, als vorgehängte Fassade nebeneinandergereiht, die mächtige Stahlbeton-Konstruktion am Bohlweg kaschieren, optisch als „Türdrücker“ fungieren. Wie schon beim Horten-Hauptverwaltungsgebäude in Düsseldorf im März 1966.

Die Kachel startete fortan einen Siegeszug in deutschen Innenstädten, wo die berühmte Wabenfassade vor gewaltigen Brutalismus-Bauten Stadtbilder mit einem Schlag veränderte. Auch in Braunschweig, wo Horten am 21. Mai 1974 eröffnete. Um 8.30 Uhr. Ein großer Tag für den Einzelhandel dieser Stadt – und ein schwarzer für das Magniviertel, wie sich aber erst später zeigen sollte.