Braunschweig. Die Verwaltung will die Verkehrssicherheit am unfallträchtigen Knotenpunkt Sachsendamm-Schlesdiendamm verbessern.

Als der Schlesiendamm als Verbindung zwischen Melverode und dem Heidberg vor gut sieben Jahren eröffnet wurde, war die Verunsicherung unter den Verkehrsteilnehmern groß. Die bis dato geltende Vorfahrtsregel war
geändert worden, eine weitere Straße war am Kreuzungsbereich von Sachsendamm und Autobahnanschlussstelle hinzugekommen. Es herrschte ein Verkehrschaos.

Was bis heute geblieben ist, ist offenbar Verunsicherung an einer unübersichtlichen Kreuzung. Deshalb will die Verwaltung dort jetzt eine Ampelanlage installieren. Auch kleine bauliche Veränderungen an der Straße sind geplant. Kosten der Maßnahme: rund 400.000 Euro.

Allerdings rechnet die Stadt offenbar damit, dass sie die Kosten nicht alleine trägt. Denn im Zuge der bevorstehenden Sanierung des Autobahnkreuzes Süd ist an der Kreuzung während der etwa dreijährigen Bauzeit mit einer deutlich höheren Verkehrsbelastung zu rechnen. Eine provisorische Ampel wäre daher sowieso nötig gewesen. Beim Bau einer dauerhaften Anlage könnte nun ausgehandelt werden, dass die sonst für das Provisorium eingeplanten Kosten vom Land beigesteuert werden.

Der Bezirksrat Heidberg-Melverode wird sich am kommenden Mittwoch als erstes politisches Gremium mit der Planung der Verwaltung befassen. Bezirksbürgermeisterin Christiane Jaschinski-Gaus (SPD) will die dann präsentierten Details abwarten, bevor sie sich eine abschließende Meinung bildet. Die Notwendigkeit eines Ampelprovisoriums während der Bauphase am Autobahnkreuz steht für sie außer Frage. „Ob ich eine dauerhafte Lösung befürworte, werde ich erst nach der Präsentation sagen können“, erklärt sie. Fakt sei, dass der Kreuzungspunkt brisant sei, weil diesen auch viele Schüler aus Stöckheim und Melverode auf ihrem Weg Richtung Schulzentrum Heidberg passierten, so Jaschinski-Gaus.

Auch Felix Nordheim, Vorsitzender der CDU-Bezirksratsfraktion, möchte sich noch weiter informieren. Aber auch für ihn steht außer Frage, dass während der Bauzeit sowieso etwas passieren muss. Er sagt aber auch: „Danach könnte es außerhalb der Stoßzeiten zu der Situation kommen, dass sich Autofahrer fragen: Warum stehe ich hier an einer roten Ampel, wenn sonst keiner kommt?“ Generell sei die Verkehrssituation an der Kreuzung jedoch unübersichtlich, auch wegen der dort ebenfalls noch abbiegenden Stadtbahn.

Die Polizei bestätigt auf Anfrage unserer Zeitung, dass die Situation dort unübersichtlich und gefährlich ist. „Aus Sicht der Polizei ist die Kreuzung sehr weiträumig. Obwohl eigentlich gut einsehbar ist sie gerade aufgrund dieser Weiträumigkeit unübersichtlich. Durch die weiteren Verkehrsteilnehmer, insbesondere die Straßenbahn und die Fuß- und Radwege, wird diese Unübersichtlichkeit noch erhöht“, erklärt Sprecher Stefan Weinmeister. Im Betrachtungszeitraum 2016 bis 2018 sei es an der Kreuzung zu 35 Unfällen gekommen, bei denen eine Person schwer und 14 Personen leicht verletzt worden seien, so Weinmeister.

An baulichen Maßnahmen ist unter anderem geplant, den Radverkehr auf der Nordseite des Sachsendamms vom Heidberg Richtung Melverode im Einmündungsbereich besser in das Sichtfeld des abbiegenden Kraftfahrzeugverkehrs zu bringen, indem der Radweg auf Fahrbahnniveau und parallel zum Fahrstreifen für Kraftfahrzeuge geführt wird. Zudem soll auf der Brücke in Fahrtrichtung Heidberg neben dem Geradeausfahrstreifen ein Fahrstreifen für Linksabbieger eingerichtet und in der östlichen Ausfahrt des Knotenpunktes die Mittelinsel zur sicheren Aufstellmöglichkeit für wartende Fußgänger und Radfahrer verbreitert werden.

Die Maßnahme soll ab Beginn der Sommerschulferien dieses Jahres bis zum Ende der Herbstschulferien und damit rechtzeitig bis zum Beginn der Bauarbeiten am Autobahnkreuz umgesetzt werden.