Braunschweig. Die Eisenbahn-Gewerkschaft hat den Streik am Montag gegen 9 Uhr beendet. Reisende müssen weiterhin mit Verspätungen und Ausfällen rechnen.

Nach dem Warnstreik am Montag mit bundesweitem Chaos im Berufsverkehr können Pendler und Reisende wieder auf planmäßige Züge hoffen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und die Bahn kündigten neue Verhandlungen für Dienstag an. Neue Streiks wird es daher laut EVG vorerst nicht geben – vorerst.

Einschränkungen auch im Nahverkehr

Ein Bahn-Sprecher zeigte sich zuversichtlich: „Wir sind sehr optimistisch und gehen mit großem Einigungswillen in die Gespräche.“ Die Gewerkschaft forderte allerdings ein substanziell besseres Angebot in dem Tarifstreit; andernfalls könnten noch in dieser Woche weitere Streiks folgen. Am Montagmorgen hatte die EVG mit ihrem rund vierstündigen Ausstand von 5 bis 9 Uhr große Teile des Zugverkehrs lahmgelegt und Millionen Berufspendler getroffen. Der Fernverkehr mit ICE und IC wurde zeitweise komplett eingestellt. Darüber hinaus gab es massive Störungen im Regional- wie auch S-Bahnverkehr. Bundesweit waren mehr als 1400 Züge betroffen, darunter auch der Güterverkehr.

Die Züge fahren wieder. Besonders betroffen war Frankfurt; in München, Hamburg sowie in Berlin kamen ebenfalls viele Pendler zu spät zur Arbeit. Doch auch in unserer Region wirkte sich der Ausstand auf den Regionalverkehr aus. Denn bestreikt wurden unter anderem die Stellwerke in Hannover und Helmstedt, wie Peter Strüber berichtete, Leiter der EVG-Geschäftsstelle in Hannover, die auch für unsere Region zuständig ist.

Die Hannoveraner Betriebszentrale steuere den gesamten Norden bis Kiel. Fehlt in einem Stellwerk der Fahrdienstleiter, können auf den zugehörigen Streckenabschnitten aus Sicherheitsgründen keine Züge fahren. Auch Nachbar-Stellwerke sind dann betroffen.

Stimmung in Braunschweig zweigeteilt

In der Folge konnten auch die Privatbahnen Enno und Erixx den Bahnhof Hannover nicht mehr anfahren; alle Züge mussten an den größeren Bahnhöfen warten. Auf anderen Strecken, etwa Wolfsburg-Braunschweig-Hildesheim oder Gifhorn-Braunschweig-Bad-Harzburg kam es zu Verspätungen. Auch die Westfalen-Bahn, die zwischen Helmstedt und Hannover verkehrt, musste Zugausfälle melden.

Nach Streik-Ende gegen 9 Uhr lief der Verkehr langsam wieder an. Doch die Verspätungen und Ausfälle vor allem im Fernverkehr zogen sich der Bahn zufolge bis in den Abend. Die betroffenen Fahrgäste in unserer Region reagierten recht unterschiedlich auf den Ausstand. Während einige Verständnis für die Streikenden zeigten, machten andere ihrem Ärger Luft. Strüber von der EVG äußerte wiederum Verständnis für den Ärger, wenn jemand kurzfristig von dem Streik erfuhr. In vielen Bereichen sei jedoch um 6.30 Uhr relativ klar gewesen, was passiere.

Für Dienstagmorgen rechnete die Bahn damit, dass der Zugverkehr bundesweit wieder fahrplanmäßig läuft.

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