Braunschweig. Die Stadt will Familien mit mehreren Kindern stärker belasten und die Geschwisterregelung beim Kita-Entgelt kippen. Die Politik ist kritisch.

Auf wenig Gegenliebe im Jugendhilfeausschuss ist das Vorhaben der Stadtverwaltung gestoßen, die Geschwisterregelung beim Entgelttarif für Krippen, Tageseltern und Schulkindbetreuung zu streichen. „Eltern mit mehreren Kindern sollten wir finanziell entlasten und nicht belasten“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Elke Flake. Sie mahnte: „Jedes Kind kostet die Eltern ohnehin viel Geld.“

Der Hintergrund: Seit dem 1. August müssen Eltern in Niedersachsen für den Kindergarten keine Gebühr mehr zahlen. Eine Entscheidung der Landesregierung. Diese leistet gegenüber den Kommunen eine Ausgleichszahlung – die aber nicht reicht, um die tatsächlich anfallenden Kosten zu decken. Für Braunschweig heißt das: Es fehlen pro Jahr rund 850.000 Euro im Stadtsäckel. Dieses Geld soll nun durch den Wegfall der Geschwisterregelung kompensiert werden.