Braunschweig. Eine Kooperation zwischen der Technischen Universität Braunschweig und des Herzog-Anton-Ulrich-Museums trägt digitale Früchte.

Die TU Braunschweig und das Herzog-Anton-Ulrich-Museum (HAUM) haben sich auf eine außergewöhnliche Form der Kooperation eingelassen. Wie die TU mitteilt, haben beide im April 2018 gemeinsam die Professur für Alte Geschichte besetzt: Professor Johannes Wienand lehrt die Geschichte der griechisch-römischen Antike und leitet zugleich das Münzkabinett des HAUM. „Aus dieser engen Zusammenarbeit ist nun ein Virtuelles Münzkabinett hervorgegangen, das im Internet frei zugänglich ist“, heißt es in der Pressemitteilung.

Das virtuelle Münzkabinett bringe die Digitalisierung der umfangreichen Sammlungsbestände des HAUM einen großen Schritt voran. „Die Highlights der Sammlung aus 2600 Jahren Münzgeschichte sind bereits jetzt über das Portal zugänglich“, so die TU. „Zu den Schätzen, die sich hier entdecken lassen, zählen der silberne Thronpfennig Heinrichs des Löwen, eindrucksvoll gestaltete neuzeitliche Medaillen sowie wertvolle Edelmetallprägungen der Antike.“

Insgesamt beherberge das Münzkabinett des HAUM rund 30.000 Münzen und Medaillen. Dieser Bestand sei für die griechisch-römische Antike, das europäische Mittelalter und die Medaillenkunst der Neuzeit von großem kunsthistorischem und sozialgeschichtlichem Interesse. Mit der Eröffnung des Virtuellen Münzkabinetts beginne nun ein ganz neues Kapitel in der Dokumentation, Erforschung und Präsentation dieser Bestände: Das Portal eröffne eine zukunftsweisende Perspektive für den Kulturgüterschutz und biete dabei die Chance, die Münzsammlung uneingeschränkt für Forschung, Lehre und Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

„Im laufenden Wintersemester 2018/19 wird im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Studierenden der TU Braunschweig auch die universitäre Lehr- und Studiensammlung über das Portal digitalisiert“, so die TU weiter. „Die Möglichkeit, Studierende unmittelbar an die wissenschaftliche Aufarbeitung der jahrhunderte- bis jahrtausendealten Originalzeugnisse heranzuführen, bietet einen unschätzbaren Mehrwert für die geschichtswissenschaftliche Lehre.“