Braunschweig. 28 Jahre Deutsche Einheit: Für viele Braunschweiger Unternehmen war die Wiedervereinigung ein Glücksfall. Es gab aber auch Verlierer.

Vor 28 Jahren rückte Braunschweig vom Rand der Bundesrepublik Deutschland in ihre Mitte. „Über Jahrzehnte hatte die Stadt ihr wirtschaftliches Hinterland verloren und litt unter der äußersten Randlage in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft“, sagt der Braunschweiger Logistikunternehmer und Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung, Adalbert Wandt. Nach dem Fall der Mauer 1989 trat die DDR knapp ein Jahr später der Bundesrepublik bei. Mit den offenen Grenzen nach Osten eröffneten neue wirtschaftliche Möglichkeiten. Die Unternehmen bekamen aber auch neue Konkurrenz.

Bernd Meier, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Braunschweig, erinnert sich: „Viele Firmen haben damals die Chance ergriffen und ihre Geschäftskontakte, die vor dem Krieg beispielsweise nach Magdeburg bestanden, wieder aufleben lassen.“ In der Anfangszeit habe es eine große Euphorie gegeben. Braunschweig habe als zur ehemaligen Grenze nahegelegene Großstadt im Westen profitiert.