Braunschweig. Die evangelische deutsche Kirchenschule in Addis Abeba kümmert sich besonders um blinde und sehbehinderte Kinder aus den Armenvierteln.

„Den Armen eine Chance“ ist das Motto einer bemerkenswerten Spendenaktion der Braunschweiger Domgemeinde, unserer Zeitung und der „neuen braunschweiger“. Es geht darum, ein nachhaltiges Projekt der Evangelischen Gemeinde Deutscher Sprache in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba zu unterstützen. Dort werden sehbehinderte und blinde Kinder aus armen Stadtvierteln unterrichtet, auch mit speziellen Unterrichtsmaterialien in Blindenschrift in der Landessprache Amharisch.

Der frühere Domprediger Joachim Hempel wird vom Sommer an für ein halbes Jahr im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland vertretungsweise die Gemeinde in Addis Abeba leiten. Für ihn schließt sich hier ein Kreis: Als Vikar hatte der spätere Pressesprecher der Landeskirche Braunschweig und Domprediger hier in der äthiopischen Hauptstadt einst seine Laufbahn begonnen. Und immer wieder hatte er sich maßgeblich für die Kirchenschule eingesetzt. Unterrichtet werden dort die Ärmsten der Armen, rund 800 Kinder aus den Armenvierteln. Aufgrund des Baubooms in der äthiopischen Hauptstadt mit zahlreichen ungesicherten Baustellen auch auf dem Schulweg sind viele besonders gefährdet. Zudem fehlen Schuhe, Kinder verletzen sich barfuß auf dem Schulweg, es kommt häufig zu Infektionen.