Osterode am Harz. Eine Consultingfirma hat ein Projekt für Osterode am Harz ausgekocht: Im April sollen die Bürger die Pläne für das alte Jugendgästehaus erfahren.

Die Meldung war ein Schock im vergangenen Jahr: Osterode am Harz verliert sein Jugendgästehaus (JGH). Seit November 2023 hat die Stadt den Betrieb in dem Haus an der Scheerenbergstraße eingestellt - nur die Stadtjugendpflege ist aktuell noch vor Ort. Hohe Sanierungskosten von bis zu zehn Millionen Euro und ein defizitärer Betrieb hatten die Entscheidung aus Sicht der Verwaltung am Ende unausweichlich gemacht.

Doch es zeichnen sich erste Pläne ab, was mit dem alten Gebäude nun geschehen soll. Dabei halten sich die Verantwortlichen zur Stunde noch bedeckt, aber die Ankündigung zur kommenden Sitzung des Stadtrates im April lässt aufhorchen. Denn auf der Tagesordnung der Sitzung findet sich neben den üblichen Formalitäten nur ein einziger weiterer Besprechungspunkt. Dort heißt es unter Tagesordnungspunkt Ö6: „Vorstellung eines Hotelprojektes auf dem Gelände des ehemaligen Jugendgästehauses Harz durch die Glücksburg Consulting AG“.

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Was hat es mit dem Hotelprojekt am JGH Osterode auf sich?

Eine Meldung, die für Wirbel sorgen könnte. Denn einerseits hat die Schließung des Jugendgästehauses 2023 für Bestürzung gesorgt. Andererseits bittet die Wirtschaft der Stadt schon seit langer Zeit um eine Art Hotel, wo man Geschäftspartner und der dergleichen unterbringen könnte. Am Fuße des Harzes sicherlich keine schlechte Idee - immerhin liegt der Butterbergtunnel als wortwörtliches Tor zum Harz in Sichtweite des ehemaligen JGHs. Und: Nur wenige hundert Meter entfernt liegt die Einstiegsstelle für den Harzer Hexenstieg, einen der renommiertesten Wanderwege Deutschlands.

Die Verwaltung möchte sich aktuell noch nicht in die Karten schauen lassen. Auf Anfrage des Harz Kurier heißt es, dass Rat und Öffentlichkeit erst auf der Sitzung informiert werden sollen. Ein bisschen gesprächiger ist dagegen Martin Weigel, Vorstand der verantwortlichen GLC Glücksburg Consulting AG: „Wir hatten den Auftrag, ein Lösungskonzept für Osterodes Jugendgästehaus zu finden und dessen Machbarkeit zu prüfen. Wenn der Stadtrat unserer Idee zustimmt, können wir im nächsten Schritt einen Investor dafür finden.“ Die GLC ist in der Region nicht unbekannt: In Bad Sachsa und Walkenried ist sie mit der Vermarktung des Tourismus beauftragt, hat überregional Erfahrung mit kommunalen Projekten.

Dann tagt der Rat in Osterode am Harz

Worum es sich bei dem Projekt der GLC Glücksburg genau handelt, wird also detailliert erst auf der Sitzung des Rates in Osterode offenbart. Dieser tagt öffentlich am Donnerstag, 11. April, ab 17 Uhr im Ratssaal des Rathauses der Stadt Osterode am Harz, Eisensteinstraße 1. Auf der Tagesordnung stehen darüber hinaus der Bericht des Bürgermeisters Jens Augat (SPD) für den Verwaltungsausschuss und im Anschluss an die Sitzung eine Einwohnerfragestunde. Zu dieser dürfen Bürgerinnen und Bürger für 30 Minuten ihre Anfragen an die Stadtverwaltung richten.

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