Dorste. Helga Klages aus Dorste bei Osterode am Harz bekommt für ihr Engagement das Bundesverdienstkreuz. Lesen Sie, was sie auszeichnet.

  • Helga Klages aus Osterode bekommt das Bundesverdienstkreuz
  • Die Harzerin war 18 Jahre lang Ortsbürgermeisterin in Dorste
  • Sie ist Vorbild für das politische Engagement und Inspiration für andere Frauen
  • Das sagt Landrat Marcel Riethig über Helga Klages
  • Was treibt sie an, sich für das Ehrenamt zu engagieren?

Sie ist ein Urgestein der Kommunalpolitik, war als langjährige Ortsbürgermeisterin das Gesicht von Dorste und übt das Ehrenamt mit Herzblut aus. Und dieser Einsatz von Helga Klages ist nun mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt worden. Wieso ihr das ehrenamtliche Engagement auch nach Jahrzehnten noch immer Spaß macht und wieso sie manchmal beinahe ein Schmerzensgeld für angebracht hielt, erzählt die Politikerin bei der Verleihung.

„Du bringst dich seit vielen Jahren unermüdlich für die Gesellschaft ein, ohne großes Aufhebens davon zu machen, und stellst dich uneigennützig in den Dienst der Sache, von der du überzeugt bist“, betonte Landrat Marcel Riethig bei der Übergabe. Für diese Verdienste, „ein Lebenswerk für die Kommunalpolitik“, überreichte Riethig Helga Klages das Bundesverdienstkreuz im Namen des Bundespräsidenten.

Vorbild und Inspiration: Bundesverdienstkreuz für Harzerin Helga Klages

In einer Zeit, in der das ehrenamtliche Engagement in vielen gesellschaftlichen Bereichen und auch in der Politik abnehme, sei ihr Vorbild um so bedeutsamer, betonte der Landrat. „Unsere Gesellschaft ist auf Gemeinsinn und freiwilliges Tun angewiesen. Das sichert den Zusammenhalt und das Funktionieren des Staates.“ Für Helga Klages sei das selbstverständlich gewesen. „Menschen, die für etwas einstehen, prägen die Gesellschaft“, lobte Riethig. Und gerade Frauen habe die SPD-Kommunalpolitikerin ein ermutigendes Beispiel gegeben.

Wir brauchen diejenigen, die für Entscheidungen durchs Feuer gehen.
Landrat Marcel Riethig - in seiner Laudatio für die langjährige Ortsbürgermeisterin Helga Klages

Helga Klages: langjährige Bürgermeisterin im Osteroder Ortsteil Dorste

Seit 1986 ist Klages Mitglied im Ortsrat Dorste und im Rat der Stadt Osterode, zudem seit 2011 stellvertretende Bürgermeisterin, fasste der Landrat ihren vielfältigen Einsatz in Stichworte. Von 2003 an war sie 18 Jahre lang Ortsbürgermeisterin von Dorste. Zudem gehörte sie von 2006 bis 2016 dem Kreistag des Altkreises Osterode an und fungierte bis 2011 als Kreistagsvorsitzende. Auch nach der Fusion war sie bis 2021 Kreistagsmitglied des neuen Landkreises Göttingen. Besonders hob Riethig ihr aktives Wirken in verschiedenen Ausschüssen, „den Maschinenräumen der Lokalpolitik“, hervor.

Helga Klages erhält das Bundesverdienstkreuz von Landrat Marcel Riethig.
Helga Klages erhält das Bundesverdienstkreuz von Landrat Marcel Riethig. © FMN | Kerstin Pfeffer-Schleicher

Die SPD-Politikerin habe die Entwicklung der Ortschaft Dorste, der Stadt Osterode am Harz und des Landkreises Göttingen mitgestaltet und sei dabei im besten Sinne streitbar gewesen, erklärte der Landrat. „Wir brauchen diejenigen, die für Entscheidungen durchs Feuer gehen.“ Sie habe jedoch immer das große Ganze im Blick gehabt und sei zu Kompromissen bereit gewesen. Dafür sei sie hochgeschätzt worden. Das Bundesverdienstkreuz würdige nicht ein Leistungspensum, sondern die Haltung, mit der ein Mensch sich engagiert, unterstrich Riethig, bevor er Helga Klages mit dem Orden auszeichnete.

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Sichtlich bewegt bedankte sich die soeben Gewürdigte für „die unfassbare Ehrung“. Niemals habe sie an so etwas gedacht, als sie vor 38 Jahren mit der Kommunalpolitik begonnen habe. Ein Schmerzensgeld, das habe sie manchmal schon für angebracht gehalten, wenn sie schwierige Entscheidungen nach außen hin vertreten musste, merkte sie an. Aber ihre Aufgaben hätten ihr fast immer Spaß gemacht. „Es ist ein Ehrenamt, das man mit dem Herzen ausführt.“

Es ist ein Ehrenamt, das man mit dem Herzen ausführt.
Helga Klages - in ihrer Dankesrede für das Bundesverdienstkreuz

Bei ihren Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern bedankte sich Klages für das stets gute Miteinander; ihrer Familie, die teilweise unter ihrem Terminplan gelitten habe, dankte sie für ihr Verständnis. Besonders ihr Ehemann Otto habe viel aushalten müssen, habe ihr jedoch immer den Rücken frei gehalten und Geduld und Rücksicht gezeigt, hob sie hervor. „Zwei Jahre musst du noch durchhalten“, kündigte sie an. Nun müsse sie aber erst einmal versuchen, die Auszeichnung endlich zu verstehen, leitete Klages zum geselligen Teil der Feierstunde über.

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