Bad Lauterberg/Osterode. Tausende Menschen haben in Osterode und Bad Lauterberg im Harz gegen Rechtsextremismus demonstriert. Der Harz Kurier hat gefragt: Warum?

Im Altkreis Osterode haben Menschen ein Zeichen für die Demokratie und gegen rechtsextremes Gedankengut gesetzt - und das bei gleich zwei Veranstaltungen am Sonntag. Mehr als 2.500 Teilnehmer trotzten in Osterode und Bad Lauterberg dem Dauerregen – um für ein buntes und friedliches Miteinander einzustehen.

Insbesondere in Osterode überrascht die große Resonanz auch die Veranstalter. Martin Struck, für das Aktionsbündnis Südniedersachsen, das zu der Kundgebung mobilisiert hatte, sagte dem Harz Kurier: „Wir waren aus der Bevölkerung angesprochen worden, hier in Osterode etwas zu machen – es war ein voller Erfolg.“

Zu der Aktion in Bad Lauterberg hatten verschiedene Verbände und Vereine aufgerufen und trotz anhaltendem Dauerregen folgten diesem Aufruf mehrere hundert Bürgerinnen und Bürger der Stadt und der Umgebung. Unter dem Motto #WirSindVielMehr setzte sich der Menschenzug auf der Butterbergstraße in Gang und zog über die Wissmannstraße und durch die Hauptstraße zum Kirchenparkplatz, wo die anschließende Kundgebung stattfand.

Bewegende Rede von zwei Schülern der KGS Bad Lauterberg

Bei der Kundgebung in Bad Lauterberg bewegte vor allem die Rede der Schüler Adrián Elm und Mats Müller von der Kooperativen Gesamtschule: „Unser vielfältiges Menschenbild darf sich nicht in eine Vergangenheit zurückentwickeln, die wir aus gutem Grund nie wieder haben wollen. Wir haben im Geschichtsunterricht aufgepasst! Verteidigen wir, verteidigen Sie die Demokratie und tragen Sie Ihre Meinung in die Welt!“

Alle Rednerinnen und Redner betonten die Vielfalt und den demokratischen Werteerhalt der Gesellschaft und sprachen sich gegen Rechtsextremismus, Menschenverachtung und Hass aus. Schüler der KGS richteten die dringende Bitte an alle Generationen: „Rettet die Demokratie, die Geschichte darf sich nicht wiederholen.“ Die Pastorin der Andreasgemeine Vanessa Bethe zitiert die Botschaft von Paulus an die Korinther „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“. Das gelte über alle Parteigrenzen hinweg und sei eine ethische Verpflichtung.

Der Harz Kurier hat mit den Teilnehmern der beiden Demonstrationen in Osterode und Bad Lauterberg gesprochen und ihre Motivation, Meinungen und Stimmung eingefangen.

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Das haben die Redner in Bad Lauterberg im Harz gesagt

Wir treten für gelebte Solidarität ein und für die Grundwerte in unsrem Grundgesetz.
Frauke Heiligenstadt - Bundestagsabgeordnete
Es ist nicht immer alles einfach, aber Demokratie ist streitbar. Wir stehen hier für Freiheit!
DemokratTeaTime
Hunderttausende gehen für Demokratie auf die Straße. Die AfD spricht nicht für die Mehrheit im Lande. Nie wieder ist jetzt!
Rolf Lange
Keine Partei kann eine andere Partei verbieten, das ist Sache der Gerichte und die sollten sich damit beschäftigen.
Alexander Saade - (SPD) Abgeordneter im niedersächsischen Landtag
Wir stehen hier auch für die Menschen im Osten, die sich dort mutig für die Demokratie einsetzen.
Michael Lühmann - (Bündnis 90/Die Grünen) Abgeordneter im niedersächsischen Landtag
Es hat keiner gesagt, dass Demokratie eine Schönwettersache ist!
Patrick Jung
Wir müssen den gesellschaftlichen Frust ernst nehmen. Die Leute sind nicht dumm, sie brauchen ein politisches Angebot.
Marcel Riethig - (SPD) Landrat im Kreis Göttingen
Das Gegenteil der Demokratie ist die Fratze der Diktatur!
Andreas Körner - (CDU) Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag in Göttingen

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Kornmarkt in Osterode am Harz: Warum sind die Menschen zur Demo gekommen?

Wir sind Demokraten und Europäer und das soll auch so bleiben!
Melanie Bursch
Ich bin in einer Demokratie aufgewachsen, was selbstverständlich war. Zu sehen, dass das in Gefahr ist, ist für mich ein Grund aufzustehen.
Ursula Mooshammer-Friedmann

Stimmen Demo gegen Rechtsextremismus
Stimmen Demo gegen Rechtsextremismus © FMN | Svenja Paetzold-Belz

Weil der Einsatz für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus schon immer Teil meines Lebens ist.
Moritz Dicty
Ich bin heute mit einigen Dorstern hergekommen, um für unsere Demokratie einzustehen, um ein Zeichen zu geben und rechtem Gedankengut keinen Raum zu geben.
Gerrit Armbrecht

Stimmen Demo gegen Rechtsextremismus
Stimmen Demo gegen Rechtsextremismus © FMN | Svenja Paetzold-Belz

Mir ist es wichtig, dass wir Bauern nicht nur für unsere Wünsche auf die Straße gehen, sondern für die Demokratie, für das ganze Volk, um einen Schulterschluss erreichen.
Daniel Wehmeyer

Daniel bei der Anti-Rechtsextremismus in Osterode
Daniel bei der Anti-Rechtsextremismus in Osterode © FMN | Svenja Paetzold-Belz

Die Geschichte hat es uns gelehrt: Unsere Eltern haben damals aus Angst nicht gehandelt. Aber wir haben diese Angst nicht. Wir müssen gegen diese braune Suppe angehen.
Gesa Sonnenberg

Stimmen Demo gegen Rechtsextremismus
Stimmen Demo gegen Rechtsextremismus © FMN | Svenja Paetzold-Belz

Ich möchte ein Zeichen setzen, für mich persönlich und für die Bruderschaft der Osteroder Freimaurer-Loge, dass wir zu unserer Demokratie stehen und sie auch verteidigen.
Rainer Semm

Stimmen Demo gegen Rechtsextremismus
Stimmen Demo gegen Rechtsextremismus © FMN | Svenja Paetzold-Belz

Ich bin hier um die Demokratie zu Verteidigen und um Rechtsextremisten in die Schranken zu weisen.
Sven Ludwig
Wir sind hergekommen, weil wir nicht nur meckern wollen, sondern gegen Rechts auch mal Flagge zeigen.
Heidi Hinze und Uschi Reise

Stimmen Demo gegen Rechtsextremismus
Stimmen Demo gegen Rechtsextremismus © FMN | Svenja Paetzold-Belz

Aus Anstand.
Jeremias Hampe
Wir müssen alle zusammenstehen und alle handeln, gegen die Fehler, die vielleicht noch gemacht werden.
Rolf Becker

Teilnehmer Rolf Becker und Hanna Herrling sind mit selbstgebastelten Demoschildern auf dem Kornmarkt in Osterode. 
Teilnehmer Rolf Becker und Hanna Herrling sind mit selbstgebastelten Demoschildern auf dem Kornmarkt in Osterode.  © FMN | Kevin Kulke

Weil es wichtig ist.
Svenja Rudloff

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