Osterode am Harz. Etwa 2000 Menschen demonstrieren in Osterode für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. In Bad Lauterberg gehen 500 Bürger auf die Straße.

Im Altkreis Osterode haben am Sonntagabend gleich zwei Veranstaltungen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus stattgefunden. Auf dem Kornmarkt Osterode versammelten sich knapp 2000 Bürger und Bürgerinnen, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen, berichtet Heiko Fette, Leiter des Polizeikommissariat Osterode. In Bad Lauterberg zogen zuvor etwa 500 Menschen mit dem gleichen Anliegen durch die Straßen.

Kundgebung für Demokratie in Osterode - Menschen setzen sich gegen Rechtsextremismus ein

In den Redebeiträgen gingen die Rednerinnen und Redner auf die Gefahr von Gleichgültigkeit angesichts eines erstarkenden Rechtsextremismus ein. Ein breites Bündnis aus Vereinen, Gewerkschaften, Kulturgruppen und Betrieben hatte zu der Kundgebung aufgerufen. Auch das Landvolk Northeim-Osterode unterstützte die Demonstration, mit einer Ringfahrt. Unter dem Titel „Gemeinsam Demokratie verteidigen! – Rechtsextremismus und Rassismus stoppen!“ hatte das Aktionsbündnis Südniedersachsen zu der Kundgebung aufgerufen. Neben Bürgermeister Jens Augat (SPD) und Landrat Marcel Riethig (SPD) sprachen auch die Superintendentin des Kirchenkreises Harzer Land Ulrike Schimmelpfeng, Agnieszka Zimowska für den DGB und die Mitglieder das Landtages Alexander Saade (SPD) und Michael Lühmann zu den Demonstrierenden.

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Im Vorfeld der Demonstration fuhren rund zwei Dutzend Landwirte zwei symbolische Ringe um den Kornmarkt: Mit ihren Traktoren fuhren sie auf der Ringstraße zweimal um die Altstadt von Osterode, stellten sich schließlich auf der Bleichestelle zu einer eigenen Versammlung zusammen. Dies sollte die Demonstration schützen und die Verbundenheit der Landwirte mit dem Anliegen der Menschen auf dem Kornmarkt zeigen, wie Mitorganisator Martin Struck erläutert.

In Osterode am Harz auf dem Kornmarkt treffen sich Demonstranten zu einer Kundgebung für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. 
In Osterode am Harz auf dem Kornmarkt treffen sich Demonstranten zu einer Kundgebung für Demokratie und gegen Rechtsextremismus.  © FMN | Svenja Paetzold-Belz

Das sagt der Bürgermeister zur Demonstration in Osterode

In den Redebeiträgen in der Altstadt drehten sich alle Beiträge um das gesellschaftliche Klima und den erstarkenden Rechtsextremismus, auch in Form der AfD. Auch unter dem Eindruck der jüngsten Ereignisse in Pöhlde sagte Martin Struck, dass es eine Einteilung in wertvolle und weniger wertvolle Menschen nie wieder geben dürfte. Superintendentin Schimmelpfeng betonte, dass für Christen Liebe und Mitgefühl im Vordergrund stehen sollten, nicht Hass und Ausgrenzung.

Bürgermeister Jens Augat sah in der großen Beteiligung in Osterode ein wichtiges Signal: „Die große Mehrheit der Bevölkerung ist bereit, sich zu wehren. Wenn es um Rechtsextreme geht, ist zögern immer der falsche Weg.“ Die Landtagsabgeordneten Saade und Lühmann schilderten schließlich ihre Erlebnisse aus dem Innenausschuss des Landtages und plädierten dafür, ein Verbotsverfahren für die AfD weiterzudiskutieren.

Protest in Bad Lauterberg: So viele Menschen waren auf der Straße

Ähnlich wie in Osterode hat ein Bündnis von Parteien, Verbänden und Bürgern in Bad Lauterberg gegen rechts protestiert. Nach Angaben der örtlichen SPD kamen zu der Demonstration am Sonntag rund 500 Menschen. „Lasst uns also alle gemeinsam ein Zeichen setzen. Für unsere Demokratie, für Vielfalt und Toleranz“, sagte Nils Gehrke, Vorsitzender der SPD in der Kleinstadt. „Und lasst uns allen, die für Menschenhass und Ausgrenzung stehen, sagen: Wir sind viel mehr!“, ergänzte Gehrke.

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