Walkenried. Spontane Idee, große Wirkung: Einwohner und Gäste von Walkenried ziehen für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus durch den Ort.

Tausende Menschen sind am Wochenende in Niedersachsen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. Und auch der Südharz war dabei, genauer gesagt in Walkenried sind Einwohnerinnen und Einwohner gemeinsam mit Gästen durch den Klosterort gezogen, um ein Zeichen zu setzen.

Regenbogenfahne weht über den Klostervorplatz in Walkenried

Vor strahlend blauem Himmel leuchtete am Sonntagvormittag ab 11 Uhr die Regenbogenfahne auf dem Klostervorplatz. Zahlreiche Walkenrieder Bürger und deren Gäste hatten sich eingefunden, um gemeinsam ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt zu setzen. Farbenfrohe Schilder mit Slogans wie „Omas für Demokratie“ oder „Vielfalt statt Einfalt“ transportierten die Wünsche und Meinung der Einwohner.

Trotz der sehr kurzfristig angekündigten Versammlung, welche über die sozialen Medien am späten Samstagnachmittag viral ging, folgten mindestens 80 Menschen dem Aufruf gemeinsam Flagge gegen den zunehmenden demokratiefeindlichen Rechtsruck in Teilen der Gesellschaft zu zeigen. „Schade, dass nicht früher über die Veranstaltung informiert wurde, es wären sicher noch viel mehr Walkenrieder gekommen“ lautete das einhellige Credo der Teilnehmenden.

Dörfer und ihre Einwohner können auch vor Ort die Gelegenheit haben, für unsere Demokratie, unsere bunte, vielfältige Freiheit und friedvolle Menschlichkeit aufzustehen
Kerstin Wagner - Organisatorin

Die Veranstalter zeigten sich trotzdem mehr als zufrieden mit der Resonanz und dem Verlauf der Aktion: „Mit so tollem Zuspruch, trotz der wenigen Werbung in kürzester Zeit, hätten wir nicht gerechnet“, resümiert Kerstin Wagner vom Klosterhotel, die die Vorbereitung und Durchführung der Demo gemeinsam mit ihren Freunden organisierte. „Viele haben einfach nicht die Möglichkeit, zu den großen Demos in die Städte zu fahren. Doch Protest bleibt Protest - und wirkt auch im Kleinen! Dörfer und ihre Einwohner können auch vor Ort die Gelegenheit haben, für unsere Demokratie, unsere bunte, vielfältige Freiheit und friedvolle Menschlichkeit aufzustehen.“

Protest gegen Rechtsextremismus: Diese Termine im Harz bzw. Kreis Göttingen steten bereits fest

Auch in den kommenden Wochen sind Kundgebungen für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus geplant. Auslöser für die Proteste waren Enthüllungen über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, an dem einige AfD- und CDU-Politiker teilgenommen hatten. In der Region sind unter anderem folgende Termine bekannt:

  • Seesen: Am Samstag, 3. Februar, ist ab 11 Uhr in der Innenstadt am Jacobsonplatz eine Versammlung unter dem Motto: „Nie wieder ist JETZT! Seesen für Demokratie und Toleranz“ angekündigt.
  • Hann. Münden: Für Samstag, 10. Februar, ruft das „Hann. Mündener Bündnis gegen Rechts“ zur Demonstration auf. Beginn ist um 15 Uhr auf dem Rathausplatz.

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