Malmö. Cedric Meissner aus Osterode tritt erstmals bei der Team-Europameisterschaft im Tischtennis an und erreicht in Schweden den nächsten Meilenstein.

Angeführt von Altmeister Timo Boll sichert sich Deutschland bei der Tischtennis-Team-Europameisterschaft die Silber-Medaille. Der Harzer Cedric Meissner war dabei Teil des fünfköpfigen Aufgebots des Deutschen Tischtennis Bunds (DTTB). Zuvor hatte sich der 23-Jährige in einer internen Qualifikation durchgesetzt, um anschließend seinen wohl größten Karriereerfolg feiern zu dürfen.

„Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich mit neun Jahren Timo Boll bei den German Open zugesehen habe und ein paar Jahre später spiele ich dann einfach mit ihm zusammen. So schnell kann es gehen“, erklärt der aus Osterode stammende Cedric Meissner kurz nach Rückkehr von der Team-EM in Schweden.

Cedric Meissner investiert viel in den Sport

Zugegeben: Bis der Linkshänder neben Boll, der einstigen Nummer eins der Weltrangliste, Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach) und Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), sein erstes internationales Edelmetall im Senioren-Bereich holte, musste der Tischtennis-Profi über viele Jahre sehr viel investieren.

Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich mit neun Jahren Timo Boll bei den German Open zugesehen habe und ein paar Jahre später spiele ich dann einfach mit ihm zusammen. So schnell kann es gehen.
Cedric Meissner, Tischtennis-Profi und Spieler des 1. FC Saarbrücken.

So auch im Vorfeld der Titelkämpfe im schwedischen Malmö. „Ich habe mich vor dem Turnier in einer internen Qualifikation durchgesetzt, und mir dadurch das EM-Ticket sichern können“, berichtet die aktuelle Nummer 99 der Tischtennis-Weltrangliste.

Der Harzer springt auf den EM-Zug auf

Dass es überhaupt eine interne Qualifikation für das Turnier in Schweden gab, lag daran, dass die deutschen Top-Spieler Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken) und Qui Dang (Borussia Dortmund) allesamt nicht an der EM teilnahmen. Stattdessen sollten junge Spieler, so wie es Stumper und Meissner sind, internationale Erfahrung sammeln.

Cedric Meissner (2.v.r.) und das DTTB-Team freuen sich über die Silbermedaille bei der Europameisterschaft in Malmö.
Cedric Meissner (2.v.r.) und das DTTB-Team freuen sich über die Silbermedaille bei der Europameisterschaft in Malmö. © Verband | DTTB

Also bekam der Harzer die Möglichkeit, auf den Zug aufzuspringen und nutzte sie prompt. Ein Spiel absolvierte der Angriffsspieler, der mit dem deutschen Team im Finale dem Gastgeber Schweden mit 1:3 unterlag, allerdings nicht. „Klar war, dass hauptsächlich Duda, Boll und Walther spielen werden, aber in der Gruppenphase hatte ich schon auf einen Einsatz spekuliert“, so Meissner, der einige Wochen zuvor noch für seinen neuen Verein brillierte.

Cedric Meissner setzt Ausrufezeichen in der Bundesliga

Bei seinem Bundesliga-Comeback für den 1. FC Saarbrücken schlug er seinen Nationalmannschaftskollegen Ricardo Walther mit 3:0. Anschließend wurde er in der TBBL sogar zum Spieler des Spieltags gekürt. In der nächsten Liga-Partie musste dann Romain Ruiz vom TTC Schwalbe Bergneustadt dran glauben, auch hier setzte sich Meissner durch (3:2).

Nach Spieltag drei liegt Meissner, der in diesem Jahr den ersteninternationalen Einzeltitel feiern konnte, mit den Saarländern (6:0 Punkte), auf dem ersten Tabellenplatz der Tischtennis-Bundesliga. Trotz der jüngsten Erfolge gibt sich Meissner gewohnt bescheiden: „Klar, es läuft schon ganz in Ordnung aktuell, aber da geht noch mehr.“

Nächster Halt Champions League?

Was der 23 Jahre alte Wahl-Düsseldorfer damit meint? Unter anderem eine mögliche Teilnahme an der Champions League, das Pendant zur Königsklasse im Fußball. Im europäischen Spitzenwettbewerb sind die Saarbrücker der Titelverteidiger und wollen sich über eine Gruppenphase für das Final Four qualifizieren, welches an Ostern 2024 in der saarländischen Hauptstadt ausgetragen wird.

Der gebürtige Harzer hofft nun an einigen Spieltagen der Champions League im Aufgebot der Saarländer zu stehen und dann auch Punkte für den FCS zu holen: „Das wäre natürlich der nächste Traum, der da für mich in Erfüllung gehen würde.“

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