Clausthal-Zellerfeld. Tagesförderbahn feiert 30-jähriges Bestehen. Oberharzer Bergwerksmuseum, Pro Dampf und Oberharzer Geschichts- und Museumsverein laden ein.
Zwischen 1900 und 1905 wurde der Ottiliae-Schacht in Clausthal-Zellerfeld erweitert und modernisiert. Während des Umbaus bestand eine Tagesförderstrecke vom Kaiser-Wilhelm-Schacht zur Zentralaufbereitung, auf der die Erze über Tage mit Elektrolokomotiven transportiert wurden. 1985 fanden sich engagierte Freunde des Oberharzer Bergbaus zusammen, um Bahn und Strecke für einen Museumsbetrieb wieder instand zu setzen. 1993 konnte die Strecke, zum Großteil auf ihrem historischen Verlauf, wieder in Betrieb genommen werden. Ihr 30. Geburtstag soll nun vom 22. bis 24. September gefeiert werden.

Auf einem Gleisnetz von 2,6 Kilometern und einer Spurbreite von 60 cm fährt die Bahn nun seit 30 Jahren für Bergbau- und Eisenbahnfreunde sowie Harzbesucher. Von Mai bis Oktober ist sie jedes Wochenende „on Tour“. Im Bahnhof von Clausthal-Zellerfeld nutzt sie das Planum der 1976 stillgelegten DB-Strecke Langelsheim – Altenau, die ehemalige „Innerstetalbahn“. Wie schon die Restaurierung erfolgt auch der Betrieb hauptsächlich durch den Einsatz von Ehrenamtlichen des Vereins Pro Dampf und des Museums- und Geschichtsvereins.
Die Abfahrt der Tagesförderbahn ist vom Altem Bahnhof Clausthal-Zellerfeld, von wo es auf eine rund 15-minütige Reise durch die mystische Wald- und Wiesenlandschaft des Oberharzes geht. Ziel der Tour ist das Welterbemonument im Oberharz: Der Ottiliae-Schacht, die einst modernste Aufbereitungsanlage weltweit. Dort gibt es eine fachkundige Führung durch die noch vorhandenen Tagesanlagen des bis 1930 aktiven Hauptförderschachtes. Highlights der Führungen sind die eindrucksvollen Maschinenvorführungen. Auch ohne die Fahrt mit der Bahn ist die Teilnahme an den täglich mehrmals stattfindenden Führungen möglich. An allen Tagen ist die Dampflok Typ „Fabian“ gemeinsam mit der Akku- und Diesellok vor Ort. Für Stimmung und das leibliche Wohl ist gesorgt.
Am Freitag, 22. September, starten um 15 Uhr die Fahrten mit der Tagesförderbahn. Im 30-Minuten-Takt pendelt sie zwischen dem Alten Bahnhof und dem Ottiliae-Schacht in Clausthal-Zellerfeld. Bis 22 Uhr lässt sich sogar noch im Dunkeln die besondere Stimmung des Waldes im ehemaligen Bergbaurevier erleben. Ebenfalls um 15 Uhr wird es unterirdisch, wenn es zur Erlebnistour Bremerhöhe geht. Die Führung startet am Ottiliae-Schacht mit einem Rundgang über das Gelände. Anschließend folgt eine Bahnfahrt und die Befahrung des Bremerhöher Wasserlaufes. Den Abschluss bildet die Einfahrt in die Rosenhöfer Radstube sowie die Durchquerung der Altensegener Rösche.
Um 18 Uhr wird das Fest feierlich eröffnet. Ab 19 Uhr sorgt die Osteroder Band „aus der Not!“ mit Partyhits im Festzelt für Stimmung.
Am Samstag, 23. September, fährt die „Jubiläums“-Tagesförderbahn von 10 bis 22 Uhr erneut im 30-Minuten-Takt. Start um 10 Uhr ist am Alten Bahnhof. Ab 19 Uhr gibt es dann wieder Feierstimmung, wenn der Goslarer Musiker Martin Hildebrandt, auch bekannt als „Lucky Logan“, mit Hits im Festzelt anheizt. Ab 20 Uhr wird der Welterbeleuchtturm des Oberharzes, das Fördergerüst des Ottiliae-Schachtes, stimmungsvoll in Szene gesetzt und farblich illuminiert.

Am Sonntag, 24. September gibt es ein Programm für die ganze Familie: Von 10 bis 17 Uhr gibt es im 30-Minuten-Takt Bahnfahrten inkl. Rückfahrt. Um 10.30 Uhr wird dann zum Oberharzer Tzscherper-Frühstück geladen bei musikalischer Begleitung. Von 12.30 bis 15.30 steht ein Kinderprogramm mit Ballonmodellage, Kinderschminken und einer eindrucksvollen Zaubershow an.
Bahnfahrten: Erwachsene 10 Euro, ermäßigt 6 Euro und Familienkarte (max. 4 Personen) 21 Euro. Erlebnistour Bremerhöhe (Sonderpreise, inkl. Hin- und Rückfahrt mit der Bahn): Erwachsene 50 Euro, ermäßigt 35 Euro. Oberharzer Tzscherperfrühstück: Pro Person 12,50 Euro; Tzscherperfrühstück plus Bahnfahrt Erwachsene 20 Euro, ermäßigt 16 Euro, Familie (4 Personen) 70 Euro. Besuch des Festzeltes und des Geländes ist kostenfrei. „Wir bitten die Gäste lediglich, Flucht- und Rettungswege freizuhalten, da Parkplätze leider nur in begrenzter Anzahl vorhanden sind. Die Liegenschaft lässt sich aber sehr gut zu Fuß erreichen,“ so Wagener. Anmeldungen für die Bahnfahrten nicht erforderlich. Für die „Erlebnistour Bremerhöhe“ sind Anmeldungen unter Angabe der Stiefelgröße bis spätestens 3 Tage vorher, 10 Uhr erforderlich, da eine Mindestteilnehmerzahl erreicht werden muss. Kurzfristige Teilnahme nach Rücksprache mit dem Besucherservice möglich. Für Rückfragen und Anmeldungen steht der Besucherservice des Oberharzer Bergwerksmuseums direkt im Museum, unter info@bergwerksmuseum.de oder 05323/98950 zur Verfügung.