Harz. Der 31. Juli ist World Ranger Day. Damit wird die Arbeit der Ranger gewürdigt und auf die Bedeutung des Naturschutzes hingewiesen.

In den Wochen vor und nach dem 31. Juli wurde der World Ranger Day auf der ganzen Welt begangen, um die Männer und Frauen zu ehren, die sich dem Schutz der Natur und wilden Lebensräume widmen. Darüber informiert der Verein Nationale Naturlandschaften (NNL) in einer gemeinsamen Mitteilung mit dem Bundesverband Naturwacht. Der NNL ist der Dachverband der deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete.

In Deutschland wurde der World Ranger Day in verschiedenen Nationalparks und anderen Schutzgebieten mit besonderen Aktivitäten begangen. Bundesweit fanden eine Vielzahl von Veranstaltungen, darunter geführte Wanderungen und informative Vorträge statt.

Die beiden Ranger Urs Reif, Präsident des Europäischen Rangerverbandes, und Jens Liß, stellvertretender Vorsitzender.
Die beiden Ranger Urs Reif, Präsident des Europäischen Rangerverbandes, und Jens Liß, stellvertretender Vorsitzender. © German Ranger Association | Bundesverband Naturwacht

Die Ranger lenkten die Aufmerksamkeit der Besuchenden ihrer Schutzgebiete einmal auf ihre noch immer oft unbekannte Arbeit. Viele staunten und waren überrascht, auch in Deutschland auf Ranger zu treffen. ,,Über das Interesse freuen wir uns natürlich“, erklärte Milena Kreiling, Rangerin Nationalpark Unteres Odertal und Co-Vorsitzende des Bundesverband Naturwacht. ,,Das ist genau, was wir mit dem World Ranger Day erreichen wollen - mehr von unserer Arbeit und den Herausforderungen der Rangerarbeit vermitteln.“

Direkt mit einem Ranger in der Natur unterwegs sein

Während die Infostände und Aktionen für Besuchende etwas Besonderes sind, sind Ranger in den Schutzgebieten täglich im Einsatz, um die einzigartige Biodiversität ihrer Region zu schützen und zu bewahren. Neben vielen weiteren Schutzgebieten beteiligte sich zum Beispiel der Nationalpark Harz am World Ranger Day mit besonderen Veranstaltungen. Hier wurden Naturführungen angeboten, bei denen Besuchende die Möglichkeit hatten, einmal direkt mit einem Ranger in der Natur unterwegs zu sein. Die Ranger leisten engagierte Arbeit, um sowohl die natürliche Umgebung als auch die kulturelle Bedeutung dieser Region zu bewahren.

Das Fachwissen vor Ort und die Leidenschaft der Ranger*innen sind unverzichtbar, um unsere wertvollen natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationen zu bewahren.
Robby Meissner, Ranger im Nationalpark Harz und Co-Vorsitzender des Bundesverband Naturwacht

„Der World Ranger Day bietet uns die Gelegenheit, Ranger*innen bekannter zu machen und unsere entscheidende Rolle im Umwelt- und Klimaschutz hervorzuheben“, sagte Robby Meissner, Ranger im Nationalpark Harz und Co-Vorsitzender des Bundesverband Naturwacht. „Das Fachwissen vor Ort und die Leidenschaft der Ranger*innen sind unverzichtbar, um unsere wertvollen natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationen zu bewahren“, erzählte er, während er mit einer Jugendgruppe in der Natur unterwegs war.

Der Nationalpark-Harz-Ranger Robby Meißner, auch Co-Vorsitzender desc Bundesverbandes Naturwacht, mit einer Besuchergruppe im Rahmen des World Ranger Day.
Der Nationalpark-Harz-Ranger Robby Meißner, auch Co-Vorsitzender desc Bundesverbandes Naturwacht, mit einer Besuchergruppe im Rahmen des World Ranger Day. © German Ranger Association / Nationale Naturlandschaften | Bundesverband Naturwacht

Der diesjährige World Ranger Day betonte die Herausforderungen, denen sich Ranger auf der ganzen Welt gegenübersehen. Vom Klimawandel bis zur Bewältigung von Wilderei und dem Schutz gefährdeter Arten - ihre Aufgaben sind vielfältig und anspruchsvoll. Diese Aufgaben dürften in den nächsten Jahren sogar noch massiv zunehmen. EU und UN sind sich einig, dass 30 Prozent der Erde, beziehungsweise Europas, geschützt werden müssen. ,,Das ist Ranger*innen-Arbeit! Wir werden also in Zukunft mehr Kolleg*innen, Ausrüstung und vor allem Rückhalt in Politik und Gesellschaft brauchen“, so Kreiling. Mehr Fläche unter Schutz zu stellen, bedeute die Biodiversität zu erhalten. Dadurch bewahren Ranger und Rangerinnen unmittelbar Arten vor dem Aussterben.

Mancherorts bezahlen Ranger mit ihrem Leben

„Viele von ihnen kämpfen ganz direkt für den Erhalt dieser seltenen Arten in ihren Gebieten. Manche bezahlen diesen Kampf sogar mit ihrem Leben. Insbesondere in Afrika und Asien werden Ranger*innen von Wilderei bedroht oder müssen mit spärlicher Ausrüstung wochenlang auf Patrouille in der Wildnis überleben. Dennoch bleiben diese Menschen unermüdlich in ihrem Bestreben, unsere Umwelt zu schützen und zu erhalten“, heißt es vonseiten des Bundesverbands Naturwacht.

Bundesverband Naturwacht

Der Bundesverband Naturwacht arbeitet ehrenamtlich als gemeinnütziger eingetragener Verein und versteht sich als die berufliche Interessenvertretung der hauptberuflichen Schutzgebietsbetreuer in Deutschland. Er ist Mitglied vom Nationale Naturlandschaften e.V., dem Bundesverband Beruflicher Naturschutz und der International Ranger Federation.

Derzeit hat der Bundesverband Naturwacht 310 Mitglieder. Zu den Aufgaben gehören die Öffentlichkeitsarbeit, mit der dieser Berufsstand eine Inwertsetzung bei der Bevölkerung erfahren soll, aber auch die Erarbeitung von fachlichen Grundlagen für die Betreuung von Schutzgebieten durch eine Naturwacht.

Des Weiteren ist der Bundesverband Naturwacht die Vertretung der deutschen Naturwachtmitarbeiter bei der IRF (International Ranger Federation) und für die Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Naturschutzorganisationen zuständig. Jährlich gibt es eine Fachtagung, bei der 150 Ranger aus Deutschland, der Schweiz und Österreich sich austauschen und weiterbilden können. Auch gibt es seit 2017 ein Austauschprogramm zwischen Israel und Deutschland.

Weitere Informationen über die Ranger Deutschlands geben die Ranger vor Ort und unter www.bundesverband-naturwacht.de.

Diesen extremen Belastungen und dass Kollegen und Kolleginnen im vergangenen Jahr weltweit ums Leben kamen, wollten die deutschen Ranger mit ihren Aktionen gedenken. „Die breite Unterstützung der Öffentlichkeit ist entscheidend, um die Arbeit der Ranger zu unterstützen“, so der Verband weiter.

Der World Ranger Day solle Menschen ermutigen, sich zu engagieren, die Natur schätzen zu lernen und sich für den Schutz der Umwelt einzusetzen. Der World Ranger Day 2023 war eine Gelegenheit, die Ranger in Deutschland und auf der ganzen Welt kennenzulernen und zu würdigen. „Ihre Arbeit ist von unschätzbarem Wert, da sie dazu beiträgt, unsere einzigartige Natur zu bewahren und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten“, schließt der Verband ab.

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