Braunschweig. Zum 12. Mal wird der Gemeinsam-Preis der “Braunschweiger Zeitung“ verliehen. Den ersten Platz erhalten Christel Ende und Dietmar Bernd Kühl aus Schandelah. Sie setzen sich für Flüchtlinge ein.

Sie geben Sprachkurse, vermitteln Jobs, helfen bei Behördengängen: Für ihre Arbeit mit Flüchtlingen wurden Christel Ende und Dietmar Bernd Kühl aus Schandelah im Kreis Wolfenbüttel gestern mit dem ersten Platz des Gemeinsam-Preises geehrt. Auf den zweiten Platz wählten unsere Leser den Braunschweiger Verein „Patronus“, der Trauerarbeit für Kinder leistet. Auf dem dritten Platz landete Alfred Huge, Gründer der „Tafel“ in Braunschweig. Bereits zum zwölften Mal zeichnete unsere Zeitung zusammen mit dem Braunschweiger Dom in einem Festakt ehrenamtliches Engagement aus.

Vor mehr als 800 Gästen im Dom hob Vizekanzler Sigmar Gabriel in seiner Festrede die Bedeutung des Ehrenamts für die Gesellschaft hervor. „Die ehrenamtliche Arbeit, die mittlerweile 23 Millionen Deutsche leisten, ist unbezahlbar.“ Vielleicht könnte der Staat die Kosten tragen. Das Wichtigste würde dann jedoch wegfallen. „Ehrenamt bedeutet sich kümmern und das hält die Gesellschaft zusammen“, sagte Gabriel. Der Bundeswirtschaftsminister und SPD-Vorsitzende warnte aber zugleich: „Das Ehrenamt darf nicht zum Lückenbüßer werden, für Aufgaben, die der Staat zu übernehmen hat.“

Der 12. Gemeinsam-Preis im Komplettmitschnitt

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    Den Sonderpreis der Jury überreichte Frank Witter, Vorstandschef von VW Financial Services, an Adolf Laub. Der Gifhorner bringt Kindern die Kunst des Modellflugbaus nahe. Der Jugendpreis des Braunschweiger Doms in Höhe von 1000 Euro erhielt der 18-jährige Schüler Yannick Nothmann aus Groß Ilsede im Kreis Peine. Nothmann sammelt Geld für Kinder in Sierra Leone. Damit werden unter anderem Bildungsstipendien und sogenannte Saatgut-Kredite in dem westafrikanischen Land finanziert.

    Armin Maus, Chefredakteur unserer Zeitung, würdigte die Schandelaher Flüchtlings-Initiative in seiner Laudatio als „großartiges Vorbild“. Sie zeige, dass jeder etwas tun könne. „Wenn wir von unseren Preisträgern lernen, wird es unserem Gemeinwesen leichter fallen, Flüchtlingen ein menschenwürdiges Zuhause zu schenken.“ Zuvor hatte Maus in seiner Begrüßung die Verleihung eines weiteren Preises für das kommende Jahr angekündigt. „Ehrenamtlich Tätige haben nicht selten mit aggressiver Anspruchshaltung zu kämpfen – nicht jeder Arbeitgeber, nicht jeder Kollege erkennt, wie wichtig diese Arbeit ist.“ Aus diesem Grund werde man die ehren, die den heutigen Preisträgern den Rücken freihalten würden. „Der Preis soll für diejenigen Unternehmen, für Firmenchefs oder Vorgesetzte sein, die ihren Mitarbeitern den notwendigen Freiraum bieten, sich ehrenamtlich zu engagieren“, erklärte er.

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    Auch Unternehmen sollen künftig ausgezeichnet werden.
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